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Nach dem Ja aus Brüssel

Wie ITA Airways in die Lufthansa-Gruppe integriert wird

Der Plan steht, der Zeitplan auch: Lufthansas Konzernchef Carsten Spohr erklärt, in welchen Schritten er die neue italienische Beteiligung in die Gruppe integrieren will.

Die Lufthansa-Gruppe darf ITA Airways übernehmen – zunächst zu 41 Prozent. Im vierten Quartal soll das Geschäft über die Bühne gehen. Danach werden «Kunden schnell Vorteile haben durch Codeshares, gegenseitige Meilenanrechnung und unsere Treueprogramme», versprach Lufthansa-Group-Chef Carsten Spohr am Freitag (5. Juli) in einer Telefonkonferenz mit Analystinnen und Analysten.

Sprich: Ab 2025 werden gegenseitige Codeshare-Vereinbarungen gelten, ITA Airways wird ins Treueprogramm Miles & More integriert und es gibt gegenseitige Lounge-Zugänge. «Außerdem wollen wir 2025 unsere Netzwerke optimieren und die italienische Fluggesellschaft in unsere globalen Vertriebskanäle integrieren, um die Sichtbarkeit und Zugänglichkeit des ITA-Angebots zu erhöhen», so Spohr. Das werde Auslastung und Erträge bei ITA erheblich ankurbeln.

ITA wird Teil des Joint Ventures

In einer Präsentation des Lufthansa-Chefs war für 2025 ein weiterer Punkt aufgeführt: eine Zusammenarbeit beim Thema Fracht, um die Effizienz bei ITA Airways in diesem Bereich zu steigern. Insgesamt erhofft sich Lufthansa von all diesen Maßnahmen in diesem Jahr, 20 bis 30 Prozent der insgesamt möglichen Synergien der neuen Beteiligung zu erreichen.

«In einer zweiten Phase wird ITA Teil unseres globalen Airline-Netzwerks», kündigte Spohr an. «Zuallererst bei Atlantic Plus, unserem Joint Venture mit United Airlines und Air Canada, aber auch bei anderen Joint Ventures, die wir betreiben.» Und natürlich sei auch ein Star-Alliance-Beitritt von ITA Airways Teil dieser Strategie, sagte der Manager.

Lufthansa Technik kommt ins Spiel

In dieser zweiten Phase, geplant für 2026/2027, werde man auch die Leasing- und Wartungsverträge optimieren, so Spohr, «was bedeutet, dass Lufthansa Technik der bevorzugte Anbieter wird, wenn es kommerziell sinnvoll ist». Aber auch mit externen Lieferanten werde man sicherstellen, «dass ITA Teil unserer Verträge wird».

Laut der Präsentation von Spohr kommt noch «Harmonisierung bei IT und Beschaffung» hinzu. Mit all diesen Maßnahmen zielt der Konzern auf 70 bis 80 Prozent der Synergien ab.

Dritte Phase noch ohne Datum

Die dritte Phase der ITA-Integration erfolgt erst, wenn die Lufthansa-Gruppe die Mehrheit an der Fluglinie hält. «Dann können wir zu einem zentralisierten Flugzeugbesitz übergehen», so Spohr. Zudem werde man «gemeinsam die Bilanz optimieren und das technische Flottenmanagement zusammenführen.» So möchte Lufthansa 100 Prozent der Synergien erreichen. Für diesen Schritt nennt der Konzern keine konkrete Zeitangabe.