Slot-Übernahme
Volotea will von Air-Europa- und ITA-Übernahme profitieren
IAG will Air Europa und Lufthansa ITA Airways übernehmen. Sie müssen dafür Slots abgeben. Profitieren will Volotea.
Zwei Flugzeuge von Volotea: Die Airline ist bereit in Lücken zu springen, die Air Europa hinterlässt.
Zwei Flugzeuge von Volotea: Die Airline ist bereit in Lücken zu springen, die Air Europa hinterlässt.
In einem sind sich sogar Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Ryanair-Chef Michael O’Leary einig. Die europäische Luftfahrtbranche wird sich weiter konsolidieren. Es werde auf drei große Netzwerkarlines und einen großen Billiganbieter hinauslaufen, prophezeien sie.
Aktuell steht bei zwei großen Konsolidierungsschritten das Okay der Behörden aus. Lufthansa will ITA Airways und IAG will Air Europa übernehmen. Um die Zustimmung der EU-Kommission zu bekommen, sind beide zu zahlreichen Zugeständnissen bereit. Das wichtigste Mittel ist die Abgabe von Slots, also Zeitnischen für Starts und Landungen, an Flughäfen in Europa, an denen Slots knapp sind.
Volotea ist bereit
Lufthansa und IAG würden für grünes Licht aus Brüssel zahlreiche Slots an Konkurrentinnen abgeben. Eine Airline, die von beiden geplanten Übernahmen profitieren könnte und will, ist Volotea. Die spanische Fluglinie ist bereit, Slots zu übernehmen, wenn sie den Anforderungen der Airline entsprechen, erfuhr die Zeitung El Debate aus Unternehmenskreisen. Sie ist dabei ausschließlich an Kurz- und Mittelstrecken interessiert.
Volotea setzt allgemein auf Wachstum. Die 2011 gegründete Fluggesellschaft will in diesem Sommer 450 Strecken bedienen und plant dabei mit einem Passagierwachstum von 14 Prozent. Die Flotte wurde auf 44 Flugzeuge aufgestockt. Auf rund die Hälfte aller angebotenen Strecken fliegt Volotea konkurrenzlos. 61 Prozent aller Routen sind Flüge zu Inseln wie Korsika, Sardinien oder den Balearen.
IAG will 40 Prozent der Slots abgeben
Im Fall der Übernahme von Air Europa zeigt sich IAG weiter bereit, das Äquivalent von 40 Prozent der von Air Europa 2023 durchgeführten Flüge an andere Fluggesellschaften abzugeben. Das bestätigte laut El Debate Marco Sansavini, Chef von Iberia, kürzlich auf einer Tagung.
So soll die spanisch-britische Airline-Gruppe der Europäischen Kommission eine Liste von Fluggesellschaften vorgelegt haben, die in der Lage sind, die Strecken zu übernehmen, die sie aufgeben muss. Das sind neben Avianca und World to Fly für die Langstrecke, Binter, Iberojet, Ryanair und Volotea.