Ab 2025
Air Astana will Boeing 787 nach Deutschland bringen
Die Nationalairline von Kasachstan setzt auf Wachstum. Sie will in den kommenden Jahren 30 Flugzeuge einflotten. Darunter befinden sich auch Dreamliner, mit denen Air Astana auch nach Deutschland will.
Schriftzug Air Astana auf einer Embraer: Die Airline setzt auf Wachstum.
Schriftzug Air Astana auf einer Embraer: Die Airline setzt auf Wachstum.
Kasachstan war die letzte Teilrepublik, die sich von der Sowjetunion löste. Präsident Nursultan Nazarbayev erklärte am 16. Dezember 1991 die Unabhängigkeit. Er stand noch bis zu seinem Rücktritt 2019 an der Spitze des Landes. Unter seiner autoritären Führung entwickelte sich Kasachstan zur größten Volkswirtschaft in Zentralasien. Die wichtigsten Einnahmequellen sind Erdöl, Erdgas sowie der Bergbau.
International bekannt wurde sein Nachfolger Kassym-Jomart Tokayev als er kurz nach seinem Amtsantritt die Hauptstadt Astana zu Ehren des Ex-Präsidenten in Nursultan umbenennen ließ. Nur drei Jahre später änderte er den Namen wieder in Astana. Kasachstan versucht heute gute Beziehungen sowohl zu Russland als auch zum Westen zu unterhalten.
Air Astana als Aushängeschild
Das Land investiert seit Jahren in die Luftfahrt als internationales Aushängeschild. Am Flughafen Almaty entsteht bis zum Sommer ein neues Terminal. Einziehen wird die Air Astana Group. Die nationale Fluglinie Kasachstans wird in den kommenden Jahren kräftig wachsen, wie Europachef Susith Hettihewa im Gespräch mit aeroTELEGRAPH erklärt.
Denn es läuft gut für Air Astana. «Die Kasachinnen und Kasachen fliegen sehr gerne und wir haben das beste Streckennetz in Zentralasien», so Hettihewa. In dem von der Fläche neuntgrößten Land der Erde leben heute rund 19 Millionen Menschen. Air Astana bietet aktuell rund 43 nationale und 48 internationale Routen. Neben Air Astana gehört mit Fly Arystan ein eigener Billigflieger zur Gruppe.
Erster Dreamliner 2025
«Unser Wachstumskurs ist klar: Wir planen, unsere Flotte von heute 50 Flugzeugen bis Ende des Jahres 2028 auf 80 zu vergrößern», so Hettihewa. Allein bis 2026 sollen 22 neue Flugzeuge dazukommen. Die Air Astana Group betreibt heute 42 Jets der Airbus-A320-Neo-Familie, von A320 Neo über die A321 Neo bis zur A321 LR. Hinzukommen fünf Embraer E190-E2 sowie drei Boeing 767-300 für die Langstrecke.
Diese Mischung soll auch beibehalten werden «Mittelfristig setzen wir bei der Mittelstrecke auf Airbus A320 Neo und A321 Neo und bei der Langstrecke auf Boeings Dreamliner», so der Europachef. Die Tage der 767 als Langstreckenflieger sind allerdings gezählt. Im März 2012 bestellte die Airline drei Boeing 787-8. Übernommen hat Air Astana die Flugzeuge bis heute nicht. Die Gründe sind nicht klar.
Dreamliner nach Frankfurt
Im November 2022 hat Air Astana dann mitgeteilt, langfristige Leasingverträge für drei größere Boeing 787-9 mit Air Lease Corporation abgeschlossen zu haben. «Wir gehen davon aus, dass wir unsere ersten Dreamliner in einem Jahr erhalten, sprich im ersten Quartal 2025», sagt Hettihewa.
Wenn der Dreamliner ankomme, werde man die Maschine auch nach Deutschland einsetzen, verspricht der Air-Astana-Manager. Deutschland sei ein zentraler Markt. Neben Frankfurt kann sich die Airline vorstellen, auch weitere Ziele im Land aufzunehmen. «Wir fliegen viele Deutsch-Kasachen und viele Beschäftigte im Öl- und Gassektor», so Hettihewa. Im Winter kommt Air Astana mit einer A321 LR nach Deutschland, im Sommer mit der 767.
Mehr Routen
Aber nicht nur Deutschland steht im Fokus, auch in der Region hat die Airline zahlreiche neue Verbindungen, unter anderem nach Baku und Bishkek, in Kirgistan aufgenommen. International sind Flüge in die Türkei, Indien, Saudi-Arabien und China hinzugekommen. Die Rolle zwischen West und Ost zeigt sich auch im Flugplan der Fluggesellschaft.