Vier Vorfälle
S7 Airlines kämpft mit massiven Triebwerksproblemen
Bei der russischen Fluggesellschaft ist es binnen drei Tagen zu vier Zwischenfällen mit Triebwerken gekommen. S7 Airlines muss auch sonst immer mehr Flugzeuge am Boden lassen.
Boeing 737 von S7 Airlines: Die Fluggesellschaft muss immer mehr Flugzeuge am Boden lassen.
Boeing 737 von S7 Airlines: Die Fluggesellschaft muss immer mehr Flugzeuge am Boden lassen.
S7 Airlines spürt die Auswirkungen der westlichen Sanktionen gegen die russische Luftfahrtbranche immer stärker. Zuletzt wurde berichtet, dass die Fluggesellschaft sich von Mitarbeitenden trennen muss, weil rund ein Viertel ihrer knapp 100 Flugzeuge dauerhaft am Boden bleiben müssen.
Waren bisher hauptsächlich Flugzeuge von Airbus betroffen, werden nun auch zunehmend Jets von Boeing zum Problem. Weil russische Fluggesellschaften keine westlichen Ersatzteile mehr bekommen, setzen sie auf Eigenbau oder illegal aus dem Ausland importierte Bauteile, was zu Problemen führen kann.
Zwei Startabbrüche
Innerhalb von drei Tagen kam es bei S7 Airlines zu vier Zwischenfällen, wie der Telegram-Kanal Aviatorshina berichtet. Allein am 27. Januar mussten zwei Boeing 737-800 mit den Kennungen RA-73411 und RA-73665 den Start aufgrund von Treibwerksausfällen abbrechen. Vermutet wird ein Strömungsgabriss im Triebwerk. Die russische Luftfahrtbehörde will die Vorfälle überprüfen.
Dazu kann es kommen, wenn die Luft nicht mehr richtig durch das Triebwerk strömen kann, weil zum Beispiel die Schaufeln defekt sind. In der Folge fängt das Triebwerk an zu stottern, die Leistung nimmt ab und unter Umständen kann es zum Triebwerksbrand kommen.
Beide Triebwerke ausgefallen
Drei Tage später soll der identische Fehler bei der Boeing 737-800 mit der Registrierung RA-73489 aufgetreten sein. Wieder mussten die Crew den Startvorgang abbrechen und zum Terminal zurückrollen. Anfang Dezember sind bei der Boeing 737-800 (RA-73665) kurz nach dem Start beide Triebwerke ausgefallen. Die Boeing konnte sicher landen. Nach Daten von Flightradar blieb das zwölf Jahre alte Flugzeug danach knapp 14 Tage am Boden.
Auch Airbus-Maschinen sind von Triebwerksproblemen betroffen. Am 29. Januar war der Airbus A320 mit der Registrierung RA-73405 auf dem Weg von Omsk nach Moskau-Domodedovo. Kurz vor der Landung soll eins der beiden Triebwerke ausgefallen sein. Die Maschine ist sicher gelandet und ist seither nicht mehr im Linienbetrieb eingesetzt worden.