Letzte Aktualisierung: um 19:46 Uhr

Aushilfe bis zur Boeing 777X

Lufthansa rechnet A380-Szenarien durch und äugt auf Boeing 777

Kürzlich erklärte die Fluggesellschaft erstmals, es gebe doch noch eine Restchance für eine Rückkehr des Airbus A380. Zugleich spricht Lufthansa mit Boeing über 777-300 ER.

Ab kommenden Herbst gibt Lufthansa sechs Superjumbos an Airbus zurück. Den Rückverkauf hatte die deutsche Fluggesellschaft noch vor der Pandemie mit dem Flugzeugbauer vereinbart. Acht Exemplare behält sie – und wollte sie eigentlich nie mehr einsetzen. Doch vergangenen Monat erklärte Konzernchef Carsten Spohr plötzlich, es gebe doch noch eine kleine Chance für eine Rückkehr des Airbus A380.

Diese Chance hat dem XL-Flieger Airbus-Konkurrent Boeing verschafft. Denn wegen der Lieferverzögerung bei der 777X fehlen Lufthansa im Sommer 2024 und Sommer 2025 besonders große Flugzeuge. Wenn die Nachfrage dann sehr groß sei, ziehe man neben dem Einsatz von Airbus A340-300 und A340-600 auch einen Einsatz der verbliebenen Airbus A380 in Betracht, so Spohr.

Triple Seven bereits im Konzern bekannt

Offenbar rechnet man in Frankfurt jetzt die Möglichkeiten schon einmal durch. Man schaue sich eine 3+1- und eine 6+2-Variante an. Dabei würden drei beziehungsweise sechs Airbus A380 bei Lufthansa wieder fliegen und einer beziehungsweise zwei als Reserveflieger dienen, berichtet das Portal Aero.

Spohr erklärte schon im Mai, man spreche mit Boeing zugleich «über zusätzliche Flugzeuge anderer Bauart». Offenbar hat Lufthansa dabei gemäß dem Bericht vier bis sechs Boeing 777-300 ER im Visier. Dabei handele es sich um so genannte White Tails, also bereits gebaute Flieger, die der Kunde nicht mehr will, Sie sind schnell verfügbar. Mit Swiss gibt es im Konzern bereits einen Betreiber des Modells, Lufthansa Cargo setzt die Frachtversion der Triple Seven ein und Austrian Airlines die Boeing 777-200.

Lufthansa nutzt Opportunitäten

Solche Opportunitäten nutze Lufthansa zuletzt vermehrt. So leaste die Fluglinie vier Airbus A350 von Phillippine Airlines. Zugleich holte sie sich Dreamliner-White-Tails, die einst für Vistara vorgesehen waren. Die erste der Boeing 787-9 wird das Kennzeichen D-ABPA und soll schon bald ausgeliefert werden.