Versuche mit Lockheed Super Constellation
Als Lufthansa selber einen Airbus erfand
Airbus zählt wie Boeing zu den größten Flugzeugherstellern der Welt. Größten Kundin ist mitunter Lufthansa. Doch der erste Airbus der Fluglinie stammte nicht aus Europa.
Lockheed Super Constellation als Airbus: Bei dem Konzept kauften Passagiere ihre Tickets an Bord.
Lufthansa erprobte ab 1962 mit dem Konzept einen sogenannten Flugpendeldienst. Die Super Connies flogen mit fester Taktung zwischen Hamburg und Frankfurt.
Zuvor setzte die Fluglinie die Langstreckenflieger allen voran im Transatlantikverkehr ein.
Dies änderte sich 1960, als Lufthansa mit der Einflottung der Boeing 707 das Jetzeitalter antritt.
Der Düsenflieger war der Super Constellation in Sachen Geschwindigkeit, Reichweite und Komfort überlegen. Rasch verdrängte die 707 den Propellerflieger aus seiner ehemaligen Paraderolle.
Das Experiment mit der Super Constellation als Airbus erwies sich jedoch nicht als gewinnbringend. 1963 beendete die Lufthansa das Programm.
Lockheed Super Constellation als Airbus: Bei dem Konzept kauften Passagiere ihre Tickets an Bord.
Lufthansa erprobte ab 1962 mit dem Konzept einen sogenannten Flugpendeldienst. Die Super Connies flogen mit fester Taktung zwischen Hamburg und Frankfurt.
Zuvor setzte die Fluglinie die Langstreckenflieger allen voran im Transatlantikverkehr ein.
Dies änderte sich 1960, als Lufthansa mit der Einflottung der Boeing 707 das Jetzeitalter antritt.
Der Düsenflieger war der Super Constellation in Sachen Geschwindigkeit, Reichweite und Komfort überlegen. Rasch verdrängte die 707 den Propellerflieger aus seiner ehemaligen Paraderolle.
Das Experiment mit der Super Constellation als Airbus erwies sich jedoch nicht als gewinnbringend. 1963 beendete die Lufthansa das Programm.
Streng genommen stand ausgerechnet eine Boeing am Anfang des allerersten Airbus. Am 2. März 1960 landete die D-ABOB am Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel. Sie war die erste Boeing 707 von Lufthansa.
Die Boeing 707 mit dem Taufnamen Hamburg läutete das Jetzeitalter bei der deutschen Fluglinie ein. Nur eine Woche später startete sie bereits zu ihrem ersten Flug: Von der namensgebenden Hansestadt ging es über Frankfurt nach New York. Noch 23 weitere Boeing 707 sowie acht Exemplare der kürzeren Boeing 720 übernahm Lufthansa.
Kurze Paraderolle für die «Super Connie»
Insbesondere auf den wichtigen Transatlantikrouten kam es in der Flotte der Fluglinie zu einem raschen Rangwechsel. Mit höherer Geschwindigkeit, größerer Reichweite und mehr Raum verdrängten die Boeing 707 und 720 dort allen voran die Lockheed L-1049 Super Constellation.
Die mit vier Kolbentriebwerken ausgestatteten Langstreckenflieger erlebten nur eine kurze Blütezeit. Erst im Juni 1955 führte eine Super Connie den ersten transatlantischen Flug der noch jungen Lufthansa durch. Nur einen Monat zuvor bekam die Bundesrepublik mit Erlangung ihrer staatlichen Souveränität auch ihre Lufthhheit zurück. Von Hamburg über Düsseldorf flog die L-1049 in insgesamt 17 Stunden nach New York.
Fester Takt
Für solche Strecken über den Atlantik musste die Super Constellation zwischendurch aufgetankt werden – beim Erstflug nach New York geschah dies im kanadischen Gander in der Provinz Neufundland. Mit der Einflottung der Boeing 707 wurde solche zeitfressenden Stopps hinfällig. Zudem waren die Düsenflieger zuverlässiger – aufgrund ihrer Anfälligkeit für Triebwerksausfälle nannten Piloten die Super Constellation scherzhaft als das «beste dreimotorige Flugzeug der Welt».
Bereits 1962 waren die Super Connies für das Transatlantik-Geschäft von Lufthansa überflüssig geworden. Verwendung fand die Lufthansa für ihre L-1049 woanders. Nach Vorbild sogenannter Shuttle-Flüge aus den USA richtete ebenfalls einen sogenannten Flugpendeldienst ein.
Ticketverkauf wie in der Straßenbahn
Mit festen Zeittakt pendelten die Super Constellations zwischen Frankfurt und Hamburg – zwei bis drei Mal am Tag fanden diese Flüge statt. Dieser Dienst unterschied sich deutlich von üblichen Linienflügen. Tickets wurden erst an Bord verkauft. Passagiere durften nur mit Gepäck bis 15 Kilogram reisen.
Weil das zeitsparende Konzept mehr an Nahverkehr als an Flüge erinnerte, für die damals oftmals noch umständliche Buchungen über etwa Reisebüros üblich waren, war ein Name schnell gefunden. Airbus wurde er genannt – oder ins Deutsche übersetzt: Luftbus.
Kurzes Experiment
Lufthansas Airbus-Dienst war auch kostengünstiger. Hin- und Rückflug kosteten 135 Deutsche Mark. Damit bewegten sich die Flugpreise sogar auf Niveau des Trans-Europa-Expresses. Der Zug war zwar luxuriöser ausgestattet und bot auch Verpflegung an. Aus Kostengründen strich die Lufthansa das Bordessen auf den Shuttle-Flügen.
Doch hatten die Super-Constellations gegenüber dem Trans-Europa-Express einen anderen Vorteil: Mit einer Flugzeit von etwa eineinhalb Stunden waren die Flieger deutlich schneller unterwegs als der Zug. Lufthansa plante, das Konzept auch für Strecken von Frankfurt nach München und Düsseldorf einzuführen. Soweit kam es jedoch nie.
Airbus kam 1976 zurück
Um Gewinne zu erzielen, musste die Fluglinie pro Flug 50 Tickets verkaufen. Die durchschnittliche Auslastung lag bei den Flügen jedoch bei 37 Passagieren. Die Fluglinie beendete das Programm schnell wieder. Nur etwa einem Jahr nachdem Start hob zum letzten Mal ein Propeller-Airbus der Lufthansa ab.
Erst ab dem Februar 1976 kam der Name zurück zur Fluglinie: Damals flotte sie mit ihrem ersten Airbus A300 auch den ersten Jet des europäischen Flugzeugherstellers ein.
Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie Aufnahmen der Lockheed Super Constellation bei der Lufthansa.