Letzte Aktualisierung: um 4:06 Uhr

Schuldenabbau

Norwegian sucht Abnehmer für über 90 fabrikneue A320 Neo

Die Billigairline will ihre Schulden verringern. Darum sucht Norwegian Käufer für ihre Flugzeuge - nun auch für die 90 georderten A320 Neo.

Der erste Schritt ist getan. Ende August hat Norwegian sechs gebrauchte Boeing 737-800 verkauft. Viele weitere sollen folgen. Mit der Veräußerung von bis zu 140 Flugzeugen will die Billigairline ihre hohen Schulden abbauen und die Finanzierungskosten verringern.

Bisher setzte Norwegian vor allem darauf, ältere Flieger loszuwerden. Die Boeing 737 werden sowieso nach und nach durch neue 737 Max ersetzt. Doch die Fluggesellschaft zeigte sich immer bereit, auch fabrikneue Jets abzustoßen. Diese Pläne sind jetzt offensichtlich konkreter geworden. Alle 95 georderten Airbus A320 Neo und A321 Neo stehen inzwischen zur Disposition, erklärte Finanzchef Geir Karlsen am Dienstag (4. September) bei einer Investorenpräsentation.

Schicksal der A321 LR noch offen

«Wir haben den Prozess zur Suche neuer Besitzer für diese Flieger gestartet», so Karlsen gemäß der Nachrichtenagentur Reuters. Bis zum Ende des Jahres hoffe man, eine Transaktion bekanntgeben zu können. Dabei sei nicht der Verkauf an sich das Problem, aber den richtigen Preis zu bekommen. Neben einem Verkauf hat Norwegian früher auch schon die Vermietung von Jets als Option angegeben. Die Airline hat 2012 eine Order für 65 A320 Neo und 30 A321 Neo platziert.

Offen ist, ob Norwegian alle bestellten Neos abstößt. Wie Karlsen erklärt, überlegt man sich, die 30 Airbus A321 LR – die Version des A321 Neo mit mehr Reichweite – zu behalten. Dies hänge davon ab, wie sich das Geschäft in Argentinien entwickle. Am 16. Oktober startet die Billigairline mit ihrer argentinischen Tochter.

Schnellere Lieferung

Insgesamt hat Norwegian 210 Bestellungen bei Airbus und Boeing offen stehen. Andere Fluggesellschaften und Leasingfirmen könnten durchaus daran interessiert sein, einige Exemplare davon zu übernehmen. So würden sie die Flugzeuge schneller bekommen, als wenn sie jetzt direkt ordern würden.