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Außergewöhnlich

Piaggio nimmt neuen Anlauf mit der P180 Avanti

Bisher ist die neuste Weiterentwicklung Avanti Evo noch kein Erfolg. Eine Reihe von Maßnahmen von Hersteller Piaggio soll den einzigartigen Flieger konkurrenzfähig machen.

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Die Piaggio P180 Avanti ist in jeder Hinsicht ein spezielles Flugzeug. Für manche potenzielle Kunden vielleicht sogar ein bisschen zu speziell. So sind die Turboprop-Triebwerke als Druckpropeller wie bei den Vorgängermodellen nach hinten gerichtet und das Flugzeug besitzt zusätzliche kleine Tragflügel an der Nase.

Der aerodynamisch optimierte Rumpf erinnert stärker an einen Jet als an ein Turboprop-Flieger und ermöglicht eine vergleichsweise hohe Reisegeschwindigkeit von rund 600 Kilometern pro Stunde. Und auch beim Treibstoffverbrauch schneidet die P180 gut ab. Doch trotz der technologischen Finessen und des schicken Designs hat sich das 1990 eingeführte Flugzeug nicht als Geschäftsreiseflugzeug durchgesetzt.

Wenig Nachfrage nach der Avanti Evo

Von den bisherigen drei Generationen der P180 wurden in 27 Jahren rund 220 Stück abgesetzt. Die meisten Maschinen werden militärisch oder polizeilich genutzt. Die neuste Weiterentwicklung Avanti Evo, die als Businessflugzeug vermarktet wird, hat sich seit 2015 nur gerade sechs Mal verkauft. Und dies, obwohl der Flieger laut Hersteller «die Effizienz eines zweimotorigen Turboprops mit der Leistung eines Jets verbindet».

Kein Wunder möchten die Italiener der Evo nun endlich zum Durchbruch verhelfen. An der Flugzeugmesse Ebace in Genf hat Piaggio Aerospace deshalb eine ganze Reihe von Maßnahmen angekündigt, die den Flieger konkurrenzfähiger machen sollen. Ein wichtiger Teil der Strategie ist der Ausbau des Supports für die Kunden. Dazu gehören Upgrades der Avionik, Verbesserungen bei der Wartung und die Möglichkeit zur Nachrüstung des Fahrwerks bei älteren Maschinen, wie Firmenchef Renato Vaghi an der Ebace bekanntgab.

Kein Schnäppchen

Zudem soll der Flughafen Albenga an der italienischen Riviera zum einem Zentrum der Businessfliegerei im nördlichen Mittelmeerraum ausgebaut werden. Geplant ist unter anderem eine weitere Piste. Der Flughafen ist für die zahlreichen reichen Gäste der italienischen Riviera und angrenzenden Côte d’Azur ideal gelegen. Und direkt neben dem Airport liegt die Zentrale von Piaggio Aerospace.

Dass die Avanti Evo damit zum späten Erfolg wird, ist dennoch anzuzweifeln. Der Flieger bietet Platz für bis zu 9 Passagiere und hat eine normale Reichweite von etwa 2800 Kilometern. Die hervorragenden Steigfähigkeiten und der Retrolook machen den Flieger aber noch nicht zum Renner. Unter dem Strich bleibt die Evo ein zweimotoriges Turboprop-Flugzeug. Und mit einem Stückpreis von 7,7 Millionen Dollar ist die Maschine in dieser Kategorie kein Schnäppchen.