Letzte Aktualisierung: um 8:12 Uhr

Allianz

Oneworld denkt über Lowcost-Mitglieder nach

Eigentlich bestehen die führenden Airline-Allianzen bisher aus traditionellen Anbietern. Doch Oneworld könnte das Modell aufbrechen.

Irgendwie scheinen sich in den letzten Monaten die traditionellen Abgrenzungen in der Luftfahrt mehr und mehr aufzulösen. Westliche Anbieter machen gemeinsame Sache mit Golfairlines – sogar Lufthansa ist inzwischen soweit –, traditionelle Anbieter arbeiten mit Billigairlines zusammen. Und nun könnte sogar eine Allianz bald einen Lowcost-Anbieter als Mitglied aufnehmen.

Das zumindest stellte Rob Gurney, Geschäftsführer der drittgrößten Allianz Oneworld, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Bloomberg in Aussicht. Man müsse sich Gedanken darüber machen, wie man eine Billigfluggesellschaft in die Allianz einführen könnte, ohne den Premium-Mitgliedern zu schaden, so Gurney. Grundsätzlich sieht er mehr Chancen als Risiken darin. So könne man zum Beispiel die Präsenz in Afrika, Indien oder China stärken.

Aer Lingus könnte bald beitreten

Ein erster Schritt in Richtung Lowcost-Mitglied wäre der Beitritt von Aer Lingus zur Allianz. Die irische Airline gehört zur International Airlines Group IAG, zu der auch British Airways und Iberia gehören. Beide sind Mitglieder von Oneworld. IAG hat mehrfach in Aussicht gestellt, dass Aer Lingus schon 2017 Mitglied der Allianz werden könnte.

Die irische Fluggesellschaft ist allerdings keine klassische Billigairline. Auch wenn sie auf der Kurz- und Mittelstrecke so funktioniert wie die Rivalen Ryanair und Easyjet, gibt es auf der Langstrecke einen Service, der eher mit traditionellen Anbietern vergleichbar ist. Auch eine Business Class ist in den Fliegern eingebaut.

Drei große Allianzen

Neben Oneworld mit derzeit 14 Mitgliedern bestehen noch Skyteam als zweitgrößte Airlinegruppe mit 20 Mitgliedern (unter anderem Air France und KLM) sowie die größte und bekannteste Star Alliance, zu der Lufthansa gehört. Star Alliance zählt 28 Mitglieder.