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Krise

Verzweifelt Partner für Air Zimbabwe gesucht

Die Regierung in Harare will die Hälfte der krisengeschüttelten staatlichen Fluggesellschaft an einen Partner verkaufen. Sie hat zwölf Kandidaten für Air Zimbabwe ausgemacht.

Simbabwe ist verzweifelt. Die Nationalairline kommt einfach nicht aus der Krise. Daher will die Regierung sie nun verkaufen. Sie hat zwölf potenzielle strategische Partner für die ins Straucheln geratene Air Zimbabwe ausgemacht. «Wer immer kommt, wird Anteilseigner zu 50 Prozent», sagte der Transport- und Infrastrukturminister Forum Gumbo laut der zimbabwischen Zeitung Newsday. Bald würden Gespräche aufgenommen. Das Kabinett hat die Regel, dass 51 Prozent der Fluglinie in Staatshand bleiben müssen, aufgegeben.

Zudem arbeitet Simbabwe an einer Verbesserung der Flughäfen, die oftmals in schlechtem Zustand sind. Teil davon ist auch eine Erweiterung, so dass größere Maschinen landen können. Für Victoria Falls, wo jährlich 1,5 Millionen Passagiere hinreisen, ist eine längere Piste geplant, die auch Flieger wie Airbus A330 und A340, Boeing 777 und Boeing 747 aufnehmen kann.

Kerosin fehlte

Air Zimbabwe ächzt unter heftigen Problemen. Extrem veraltete Maschinen schlucken viel Kerosin und machen den Betrieb unwirtschaftlich. Zugleich traten Wettbewerber in den Markt. «Wir haben jetzt Konkurrenz auf der Strecke zu Victoria Falls, obwohl es nicht mehr Passagiere gibt. Da müssen sich alle Spieler etwas einfallen lassen», so Manager Christopher Kwenda gemäß Newsday. «Wir werden als Fluggesellschaft weiterarbeiten und unser verfügbares Gerät und unser Personal nutzen.»

Die Airline hat auch seit Jahren mit Korruptionsvorwürfen zu kämpfen und verlor durch einen Versicherungsbetrug mehr als 11 Millionen Dollar. Im vergangenen Jahr gab es zudem mehrere bedenklich stimmende Schlagzeilen über die Air Zimbabwe: Im August 2015 startete eine  Maschine vom Joshua Mqabuko Nkomo Flughafen in Bulawayo nach Harare um acht Stunden verspätet, weil der Airline das Kerosin ausgegangen war. Die Passagiere mussten warten, während eine Boeing 737 ins benachbarte Sambia flog, um Kerosin einzukaufen.