US-Frachtfluggesellschaft
Unruhe beim Frachtriesen Kalitta Air
Laut einer Umfrage ist die große Mehrheit der Piloten mit dem Management der US-Frachtairline Kalitta Air unzufrieden. Die Gewerkschaft schlägt Alarm und nimmt auch den deutschen Kunden DHL in die Pflicht.
Kalitta Air, Boeing 747-200: Die Leitung der US-Cargo-Fluggesellschaft hat nach der großen Piloten-Umfrage kein Grund zur Freude.
Kalitta Air, Boeing 747-200: Die Leitung der US-Cargo-Fluggesellschaft hat nach der großen Piloten-Umfrage kein Grund zur Freude.
Knapp 90 Prozent der Piloten der amerikanischen Frachtairline Kalitta Air sind nicht mit den Methoden des Managements einverstanden. Sie würden keinem Kollegen raten, bei der eigenen Firma zu arbeiten. Das hat eine aktuelle Umfrage unter Beschäftigten der Fluggesellschaft ergeben. Kalitta Air betreibt eine Flotte von 14 Boeing 747 und drei Boeing 767 und zählt auch den deutschen Logistik-Konzern DHL zu ihren Kunden.
Die Gewerkschaft der Piloten macht nun in einer Mitteilung auf das desaströse Ergebnis der Umfrage aufmerksam. 94 Prozent fühlen sich vom Management hintergangen und finden, in der Teppichetage würde man Arbeitsrechte missachten. «Diese schockierenden Umfrageergebnisse sollten das Management, die Kunden wie DHL und andere Unternehmen als Warnschuss wahrnehmen», sagt Scott Nelson von der Gewerkschaft der Transportmitarbeiter, «APA Teamsters».
In Zeiten, in denen Piloten viele Karriereoptionen haben, sind drastische Änderungen bei Kalitta Air nötig. – Scott Nelson, APA Teamsters
Piloten von Kalitta proben den Aufstand
Bereits im Oktober 2010 wollte Teamsters einen Gewerkschaftsvertrag und wurde von Kalitta Air um zweieinhalb Jahre vertröstet. Dennoch seien die Ergebnisse nicht befriedigend: Kalitta weigerte sich zum Beispiel, die Crew bei Einsätzen in Kriegs- und Terrorgebieten finanziell besser zu entschädigen. Eigentlich ist das aber Standardvorgehen. 8 von 10 Piloten planen, das US-Cargounternehmen zu verlassen, falls der neue Gewerkschaftsvertrag nicht zustande kommt.