Notverkauf von Cyprus Airways
Die zyprische Nationalairline steckt in massiven finanziellen Problemen. Der Staat sucht darum dringend Investoren. Die Rettung könnte aus China kommen.
Flieger von Cyprus Airways: Zukunft am seidenen Faden
Flieger von Cyprus Airways: Zukunft am seidenen Faden
Zypern ist verzweifelt, nicht nur was die Staatsfinanzen anbetrifft, sondern auch die Nationalairline. «Wir sind bereit, mit absolut jedem zu sprechen, um einen Käufer zu finden», erklärte eine Regierungssprecherin dieser Tage. Die Fluggesellschaft liegt dem ohnehin schon strauchelnden EU-Staat auf der Tasche. Vergangenes Jahr sackten die Einnahmen um 18 Prozent auf 176 Millionen Euro ab. Die Verkleinerung des Streckennetzes, die zunehmende Konkurrenz und die schwache Konjunktur seien dafür verantwortlich, so das Management. Unter dem Strich resultierte ein Rekordverlust von 55,8 Millionen Euro. Inzwischen sei die Lage derart schlimm, dass die Airline faktisch pleite sei, heißt es in Nikosia. Die Regierung sucht daher einen Investor.
Nun sieht es aus, als gäbe es Hoffnung. Die chinesische Firma Beijing Yi Xiang Da Investment habe Repräsentanten nach Zypern geschickt, um über einen möglichen Kauf der Nationalairline zu verhandeln, berichtet die Zeitung Famagusta Gazette. Die Fortschritte seien sehr ermutigend, auch wenn es noch kein konkretes Ergebnis gebe. Beijing Yi Xiang Da Investment ist indes ein völlig unbeschriebenes Blatt. Im Internet hinterlässt die keinerlei Spuren.
Auch anderer Interessent
Doch die Chinesen sind nicht die einzigen, die an der Fluggesellschaft interessiert sind. Wie Kommunikationsminister Tasos Mitsopoulos der Zeitung Cyprus Mail erklärte, zeigt auch Middle East Airlines aus dem Libanon Interesse. «Der Vorsitzende signalisierte nun wieder deutliches Interesse. So sehr, dass er wohl bald ins Land kommt, um sich die Situation genauer anzuschauen», so Mitsopoulos. Das libanesische Unternehmen prüfte schon früher einen Einstieg.
Cyprus Airways wird mehr oder weniger nur noch mit Staatshilfen am Leben gehalten. Und auch diese bereiten der Regierung Probleme. Die EU-Kommission untersucht zur Zeit, ob die Subventionen überhaupt erlaubt waren. Falls nicht, droht der Airline schneller das Aus als gedacht. Die Suche nach einem Investor ist überlebenswichtig. Die Fluggesellschaft hat eine Flotte von zehn Mittelstreckenjets, alle aus der Airbus-A320-Familie.