Rubel-Krise belastet
Transaero droht der Kollaps
Die zweitgrößte Fluggesellschaft Russlands steckt in akuten finanziellen Problemen. Transaero ersucht deshalb die Regierung in Moskau um Unterstützung.
Boeing 747 von Transaero: Der Fluglinie droht das Grounding.
Boeing 747 von Transaero: Der Fluglinie droht das Grounding.
Schon in wenigen Tagen könne es soweit sein, warnt Transaero. Falls man keine Hilfe bekomme, müsse man noch vor Neujahr den Betrieb einstellen und alle 105 Flugzeuge grounden. Das schreibt die Nachrichtenagentur Itar-Tass unter Bezugnahme auf zwei verschiedene Quellen im Unternehmen. Transaero könne die Schulden nicht mehr begleichen. Bei den Ölkonzernen Rosneft und Gazprom Avia stehe die zweitgrößte Fluggesellschaft Russlands mit 4,5 Milliarden Rubel (67 Millionen Euro) in der Kreide.
Gemäß Itar-Tass schrieb Transaero-Chefin Olga Pleschakowa an die Regierung und beichtete den Notstand. In der zweiten Dezemberhälfte drohe der Airline das Geld auszugehen. Auch an die Gläubigerbanken richtete die Geschäftsführerin einen gleichlautenden Notruf. Sie bat offenbar Kreml und Geldinstitute um einen Beistandskredit und ein Moratorium bei den Kerosinpreisen. Transaero weist den Bericht inzwischen zwar als haltlos zurück. Glaubwürdig ist das Dementi aber nicht wirklich.
Subventionen und Garantien vom Staat
Denn die Regierung Russlands hat inzwischen erklärt, man werde trudelnde Fluggesellschaften nicht fallen lassen. Zum einen will sie Garantien aussprechen, damit die Unternehmen Kredite erhalten. Zudem plant Moskau die Zahl der Inlandsstrecken massiv auszuweiten, für die russische Airlines Subventionen beantragen können.
Transaero ist nicht das erste Opfer der Wirtschaftskrise in Russland. Auch Utair steht am Rand des Kollapses. Zuvor mussten Moskovia und Bylina die Segel streichen, später traf es auch Polet. Alle groundeten ihre Flotten, weil es an Geld fehlte.