Letzte Aktualisierung: um 14:35 Uhr

Deals mit Tui und Lufthansa

Wird Air Berlin auf die Hälfte zurückgestutzt?

Air Berlin verhandelt gemäß einem Medienbericht mit Tui über einen Teilverkauf von Fly Niki. Kommt auch der Deal mit Lufthansa zustande, schrumpft die Airline fast auf die Hälfte.

Stefan Pichler wollte den großen Einschnitt wagen. Der Chef von Air Berlin plante, die Flotte der dauerkriselnden Air Berlin um rund ein Drittel zu verringern. Doch er scheiterte damit im Aufsichtsrat. Zu groß war im Gremium die Angst vor den hohen Kosten und negativen Schlagzeilen, welche Massenentlassungen in Deutschland verursachen.

Deshalb musste Pichler noch einmal über die Bücher. Der nun vorliegende Plan hat für das Personal weniger harte Folgen. Doch in seiner Wirkung kommt er dem ursprünglichen Vorhaben sehr nahe. Am Ende stünde Air Berlin mit einer nur noch halb so großen Flotte von 70 Flugzeugen da.

Ferienflieger mit Tui

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, verhandelt Air-Berlin-Hauptaktionär Etihad Airways nämlich mit dem Touristikkonzern Tui über einen Teilverkauf der österreichischen Tochter Fly Niki mit ihren 17 Fliegern. Gleichzeitig würden die 14 Flugzeuge, die Tuifly derzeit für Air Berlin betreibt, in eine neue Ferienfluggesellschaft übergehen. Wie genau dieses Konstrukt aussehen soll, ist indes noch nicht bekannt.

Daneben verhandelt Air Berlin nach wie vor mit Lufthansa. Die Fluglinie würde dabei auf kommenden Winter alle nicht zu den beiden Drehkreuzen Berlin und Düsseldorf führenden Strecken an die große Konkurrentin abtreten. Das würde im Rahmen eines Wet-Lease-Abkommens geschehen. Air Berlin würde also mit rund 40 Flugzeugen und den entsprechenden Besatzungen – also mehreren hundert Mitarbeitenden – für Lufthansa durch Europa fliegen.

1000 Angestellte weniger?

Ganz ohne Entlassungen geht es aber gemäß der Süddeutschen nicht. Die Zahl der Arbeitsplätze in der Verwaltung soll halbiert werden, so das Blatt. Air Berlin werde sich in den nächsten Monaten von rund 1000 der 8600 Mitarbeitenden trennen. Eines ist aber klar: Bei Air Berlin bleibt kein Stein auf dem anderen.