So will Indien den Luftfahrtsektor retten
Indiens Regierung hilft den Airlines. Durch zwei neue Regelungen will sie ihnen das Leben einfacher machen.
Air India: Auch die Nationalairline stekt tief in den Schulden.
Air India: Auch die Nationalairline stekt tief in den Schulden.
Es sind harte Zeiten für indische Fluggesellschaften. Mit Ausnahme des Billiganbieters Indigo schreiben alle der sechs großen Anbieter (Air India, Go, Indigo, Jet Airways, Kingfisher und Spicejet) hohe Verluste. Steuern und hohe Treibstoffkosten drücken sie in die roten Zahlen. Allein die Ausgaben für Treibstoff machen in Indien über 40 Prozent der variablen Kosten aus. Ein Grund dafür ist auch die schwache Rupie. Durch den Wechselkurs wird der importierte Treibstoff zusätzlich teurer. Und auch andere Kosten, wie etwa die Wartung, gehen dadurch in die Höhe. Rund 70 Prozent der Ausgaben indischer Airlines werden in Dollar abgerechnet.
Jetzt will die Regierung etwas dagegen tun. Schon lange haben Vertreter aus der Branche die Politik aufgefordert, die starken Regulierungen im Sektor zu lockern. Das tut sie nun an zwei Stellen. Zum einen dürfen die Fluggesellschaften nun selbst Treibstoff importieren. Momentan müssen sie Kerosin bei Vertriebsfirmen kaufen, was hohe Kosten durch Gebühren und Steuern bedeutet. Die Möglichkeit, selbst zu importieren, würde Einsparungen von 15 bis 20 Prozent bringen, berechnen Branchenexperten gemäß der Wirtschaftszeitung Economic Times.
Ausländische Investitionen erlaubt
Die Regierung geht noch einen weiteren Schritt auf die Airlines zu. Bisher war es ausländischen Anbietern verboten, in den indischen Markt zu investieren. Das Ministerium will nun auch eine neue Regel für Beteiligungen verabschieden. So sollen ausländische Unternehmen in Zukunft bis zu 49 Prozent von indischen Airlines kaufen können. Das würde den strauchelnden Anbietern des Landes das nötige frische Geld zur Verfügung stellen, mit dem sie sich wieder aufrappeln könnten. Was noch fehlt ist die Zustimmung des Kabinetts. In einer Abstimmung am Donnerstag (9. Februar) wird über die Vorschläge entschieden.