Neue Tochter
Westjet gründet Ultra-Billigairline
Immer mehr Billigairlines wollen in Kanada starten. Darauf reagiert nun Westjet. Die kanadische Pionierin der Branche gründet eine neue Ultra-Lowcost-Tochter.
Boeing 737 von Westjet: Die kanadische Airline will wieder ganz billige Tickets anbieten.
Boeing 737 von Westjet: Die kanadische Airline will wieder ganz billige Tickets anbieten.
Es ist in gewissem Sinne eine Rückkehr zu den Wurzeln. Am 29. Februar 1996 nahm Westjet den Betrieb auf. Sie definierte sich damals als Billigairline. Mit ihren tiefen Preisen und dem abgespeckten Angebot wollte sie der marktbeherrschenden Air Canada das Leben schwer machen. Inzwischen gehört die Fluglinie zu den Etablierten.
Westjet hat sich seither gewandelt und bietet heute Premium-Sitze, Langstreckenverbindungen und Regionalflüge mit der Tochter Encore an. Doch nun besinnt sie sich auf ihre Anfänge zurück und gründet eine neue Ultra-Billigairline. Sie soll gegen Ende des laufendes Jahres starten, wie am Donnerstag (20. April) bekannt gegeben wurde.
Höhere Kosten
Als Flotte sind zehn Boeing 737-800 mit dichter Bestuhlung vorgesehen. Mit der neuen Tochter wolle man «neue Marktsegmente erschließen», so Westjet-Mitgründer Clive Beddoe. Der Start kann erfolgen sobald alle Genehmigungen vorliegen – auch die von den Piloten.
Der Schritt ist eine Reaktion auf die zahlreichen neuen Billigairlines, die in Kanada in letzter Zeit gegründet wurden. Bereits in der Luft ist New Leaf. In den Startlöchern stehen Jetlines und Jet Naked. Es sind allerdings nicht die ersten Airlines, die sich neu zu behaupten versuchen. Im Gegensatz zu den USA oder Europa ist Kanada viel weniger dicht besiedelt. So muss man für längere Inlandsflüge mit weniger Passagieren rechnen. Das treibt die Kosten nach oben. Deshalb sind Namen wie Canada 3000, Canjet oder Jetsgo wieder verschwunden.