Konkretes Angebot
Was Lufthansa von Alitalia will
Nach Air Berlin Alitalia: Lufthansa gibt ein Angebot für Teile der insolventen Airline ab. Geplant ist ein umfassender Neustart.
Am 5. Mai 1947 startete der erste Alitalia-Flug: Mit einer Fiat G-12 E ging es von Turin über Rom nach Catania auf Sizilien.
1950 setzte Alitalia viermotorige Douglas DC-4 ein – und erstmals auch Flugbegleiterinnen, die warme Mahlzeiten servierten.
1958: Die Douglas DC-7 passte nicht in den Hangar.
Flughafen Rom-Fiumicino, die Heimat von Alitalia: In den 1960-er-Jahren wurde die Flugstatus-Übersicht noch manuell aktualisiert.
Ebenfalls in den 1960-ern: Alitalia transportierte in Douglas DC-7 den Kultwagen Fiat 500.
Besatzung bereit: 1967 flog zum ersten Mal eine Alitalia-Maschine nach New York. Zwei Jahre später, 1969, tauschte Alitalia das Logo. Ein …
… dreifarbiges A ersetzte den geflügelten Pfeil. 1970 nahm Alitalia die Boeing 747 in die Flotte auf. Als erste europäische Fluggesellschaft flog sie nur mit Jets.
1980: Mit der Boeing 747 Combi begrüßte Alitalia eine kombinierte Passagier- und Frachtmaschine.
Von 1998 bis 2000 war diese Boeing 747 im Design des Uhren- und Schmuck-Konzerns Bulgari unterwegs.
Embraer 190 im Skyteam-Design: 2001 trat Alitalia der Airline-Allianz bei.
Italiens Regierung boxte 2008 einen Sanierungsplan für Alitalia durch. Ab 2009 firmierte die Airline unter dem Namen Alitalia – Compagnia Aerea Italiana. 2015 entstand dann Alitalia – SAI. Etihad Airways stieg mit 49 Prozent ein.
Die wirtschaftlichen Probleme spitzen sich jedoch zu und so ging Alitalia im Mai 2017 in die Insolvenz.
Es folgten etliche Versuche, neue Investoren zu finden, auch Lufthansa war mehrmals als Kandidat für eine Alitalia-Übernahme im Gespräch.
Doch spätestens die Corona-Krise ließ die Investorensuche scheitern. Nur durch wiederholter staatlicher Finanzspritzen konnte Alitalia weiterfliegen.
Im Herbst 2020 gründete die italienische Regierung dann ein neues Unternehmen für die Nachfolge für Alitalia: ITA Italia Trasporto Aereo. Sie nimmt den Betrieb am 15. Oktober 2021 auf, Alitalia stellt ihn am 14. Oktober ein. ITA kaufte die Marke Alitalia für 90 Millionen Euro.
Am 5. Mai 1947 startete der erste Alitalia-Flug: Mit einer Fiat G-12 E ging es von Turin über Rom nach Catania auf Sizilien.
1950 setzte Alitalia viermotorige Douglas DC-4 ein – und erstmals auch Flugbegleiterinnen, die warme Mahlzeiten servierten.
1958: Die Douglas DC-7 passte nicht in den Hangar.
Flughafen Rom-Fiumicino, die Heimat von Alitalia: In den 1960-er-Jahren wurde die Flugstatus-Übersicht noch manuell aktualisiert.
Ebenfalls in den 1960-ern: Alitalia transportierte in Douglas DC-7 den Kultwagen Fiat 500.
Besatzung bereit: 1967 flog zum ersten Mal eine Alitalia-Maschine nach New York. Zwei Jahre später, 1969, tauschte Alitalia das Logo. Ein …
… dreifarbiges A ersetzte den geflügelten Pfeil. 1970 nahm Alitalia die Boeing 747 in die Flotte auf. Als erste europäische Fluggesellschaft flog sie nur mit Jets.
1980: Mit der Boeing 747 Combi begrüßte Alitalia eine kombinierte Passagier- und Frachtmaschine.
Von 1998 bis 2000 war diese Boeing 747 im Design des Uhren- und Schmuck-Konzerns Bulgari unterwegs.
Embraer 190 im Skyteam-Design: 2001 trat Alitalia der Airline-Allianz bei.
Italiens Regierung boxte 2008 einen Sanierungsplan für Alitalia durch. Ab 2009 firmierte die Airline unter dem Namen Alitalia – Compagnia Aerea Italiana. 2015 entstand dann Alitalia – SAI. Etihad Airways stieg mit 49 Prozent ein.
Die wirtschaftlichen Probleme spitzen sich jedoch zu und so ging Alitalia im Mai 2017 in die Insolvenz.
Es folgten etliche Versuche, neue Investoren zu finden, auch Lufthansa war mehrmals als Kandidat für eine Alitalia-Übernahme im Gespräch.
Doch spätestens die Corona-Krise ließ die Investorensuche scheitern. Nur durch wiederholter staatlicher Finanzspritzen konnte Alitalia weiterfliegen.
Im Herbst 2020 gründete die italienische Regierung dann ein neues Unternehmen für die Nachfolge für Alitalia: ITA Italia Trasporto Aereo. Sie nimmt den Betrieb am 15. Oktober 2021 auf, Alitalia stellt ihn am 14. Oktober ein. ITA kaufte die Marke Alitalia für 90 Millionen Euro.
Am Montag (16. Oktober) endet die Bieterfrist für die insolvente Alitalia. Lufthansa bietet definitiv mit. «Die Lufthansa Group hat ihr Interesse zum Aufbau einer ‹New Alitalia› heute mit der Einreichung eines Angebots bekundet», teilt die Fluggesellschaft mit.
Damit habe man sich gegen ein Angebot für die gesamte Airline entschieden und «Interesse nur an Teilen des weltweiten Netzverkehrs und des europäischen Punkt-zu-Punkt-Verkehrs formuliert». Lufthansa verriet nur, dass ihr Angebot ein Konzept enthalte, wie eine neu strukturierte Alitalia «mit einem fokussierten Geschäftsmodell eine nachhaltige wirtschaftliche Perspektive entwickeln könnte». Über die Details des Angebots sei aber Stillschweigen vereinbart worden.
6000 Jobs vor dem Aus?
Doch auch ohne die Feinheiten zu kennen, ist klar: Das New-Alitalia-Konzept ist ein ziemlicher Schwenk. Denn noch im Juni hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr gesagt, die italienischen Fluggesellschaft sei keine Option für einen Zukauf. Lediglich Slots oder Flugzeuge könnten von Interesse sein, gerade auf der Langstrecke.
Wie die italienische Zeitung Corriere Della Sera nun berichtet, sollen die Deutschen 500 Millionen Euro bieten und dafür am Flugbetrieb aber nicht an den Bodendiensten interessiert sein. Spohr und Co. planen dem Bericht zufolge, das Kurz- und Mittelstreckenangebot zu reduzieren und die Zahl der Angestellten von 12.000 auf 6000 zu halbieren. Auch die bisherige 49-Prozent-Aktionärin Etihad soll Teil des Plans sein, schreibt das Blatt.
Regierung wünscht sich Komplett-Übernahme
Lufthansa wollte sich zu dem Bericht nicht äußern, Alitalia wollte weder etwas bestätigen noch dementieren. Die italienische Regierung hat mehrmals betont, dass sie sich eine Komplett-Übernahme von Alitalia wünscht und keine Zerschlagung.
Wie am Montagabend bekannt wurde, wurden sieben konkrete Angebote abgegeben. Es werden darunter wohl nicht viele sein, die die ganze Airline kaufen wollen. Als attraktiv gilt vor allem die Langstrecke. Daran hatte auch Ryanair besonderes Interesse gezeigt, sich laut eigenen Angaben aber Ende September doch aus dem Bieterrennen zurückgezogen, um sich eigenen Problemen zu widmen.
Ausbau geplant
Alitalia gibt sich nach außen hin unbeeindruckt von Insolvenz und Bieterprozess und baut aus: Im Winterflugplan erweitert die italienische Nationalairline ihr Streckennetz in Europa und der Langstrecke. Im Sommer will Alitalia dann noch einen Zahn zulegen.