Letzte Aktualisierung: um 15:30 Uhr

FAA-Verbot

USA-Sperre trifft Turkish Airlines hart

Nach dem Putschversuch verbietet die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA allen Airlines, aus der Türkei in die USA zu fliegen. Das ist ein weiterer Schlag für Turkish Airlines.

Das Umfeld ist derzeit wirklich alles andere als freundlich für Turkish Airlines. Der anhaltende Terror im Land setzt der Staatsairline seit längerem zu. Bei mehr als acht Anschlägen sind in den letzten zwölf Monaten Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Das ließ die Buchungszahlen in der Türkei einbrechen. Dann kam die tödliche Attacke auf den Flughafen Istanbul Atatürk hinzu – das mit Abstand wichtigste Drehkreuz von Turkish Airlines. Das verunsichert Reisende noch mehr.

Nun macht der gescheiterte Putsch Turkish Airlines das Leben zusätzlich schwer. Er wird noch mehr Passagiere von Reisen ins Land zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer und auch von Transfers in Istanbul abhalten. Schließlich sind solche Ereignisse nicht dazu angetan, bei Reisenden das Image der Türkei als stabiles Land zu stärken.

Reisewarnung für die Türkei

Nicht nur die direkten Ereignisse sind jedoch ein Problem für Turkish Airlines. Die USA haben inzwischen als eines der wenigen Länder eine explizite Warnung für Reisen in die Türkei ausgesprochen. «Wir raten US-Bürgern, ihre Reisepläne zu überdenken» schreibt das Außenministerium. Ausländer und Amerikaner seien wiederholt gezielte Ziele von Terroristen in der Türkei gewesen, so die Begründung.

Hinzu kommt, dass die Luftfahrtbehörde Federal Aviation Authority FAA nach dem Putschversuch allen Flügen die Landerechte entzog, die aus der Türkei kommen. Bis Ende August sind also alle Verbindungen zwischen den beiden Ländern aus Sicherheitsgründen untersagt. Weil keine US-Anbieter die Türkei bedienen, ist das vor allem für Turkish Airlines hart. Sie fliegt von Istanbul Atatürk nach Atlanta, Boston, Chicago, Houston, Los Angeles, Miami, New York JFK, San Francisco und Washington. Am 15. August wird die Maßnahme überprüft.

Menschen auf Vorfeld

Neben den vom Außenministerium in Washington geäußerten Bedenken, dürften auch die Ereignisse von vergangenem Freitag die FAA zur Maßnahme veranlasst haben*. Nachdem Präsident Recep Tayyip Erdogan die Bevölkerung zum Widerstand aufgerufen hatte, strömten Hunderte von Menschen zum Flughafen Istanbul Atatürk und besetzten ihn. Die Massen gelangten auch ungehindert aufs Vorfeld. Das dürfte bei der FAA den Eindruck verstärkt haben, dass es um die Sicherheit nicht zum Besten steht.

* Ergänzung vom 18. Juli, 22 Uhr: Die FAA hat das Komplettverbot zurückgenommen. Turkish Airlines darf ab dem 19. Juli wieder in die USA fliegen.