Letzte Aktualisierung: um 10:30 Uhr

Kampf gegen Golfairlines

Trump schmiert US-Airlines Honig ums Maul

US-Präsident Donald Trump verspricht American, Delta und United, ihnen im Kampf gegen Emirates, Etihad und Qatar zu helfen. Allerdings will er auch die Investitionen aus arabischen Ländern nicht verlieren.

Endlich hört ihnen jemand zu. Seit Jahren betreiben die großen amerikanischen Fluggesellschaften United, Delta und American Airlines intensive Lobbyarbeit gegen ihre Konkurrenten aus den Golfstaaten. Während Barack Obamas Amtszeit als Präsident blieben sie damit weitgehend erfolglos. Der Demokrat setzte sich immer für offene Märkte ein. Der 45. Präsident der Vereinigten Staaten hingegen hat ein offenes Ohr für die Sorgen der Fluggesellschaften. Immerhin lautet einer seiner Slogans: «America First».

Bei einem Treffen mit Vertretern der nationalen Luftfahrtbranche versprach Donald Trump, den US-Fluglinein im Kampf gegen die Golfairlines zu helfen. «Ein Großteil dieser Konkurrenz wird von Regierungen unterstützt, im großen Stil», so Trump am Donnerstag (9. Februar) beim Treffen im Weißen Haus. Er habe das nun schon von vielen Seiten gehört. «Wahrscheinlich so eine Stunde nach der Wahl habe ich einen Haufen Anrufe von Ihrer Branche und anderen Branchen erhalten, weil das wirklich eine unfaire Situation ist», so der Präsident laut der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Keine konkreten Pläne

Konkret wurde Trump indes nicht. Und er schaffte es auch, gleichzeitig wieder zurück zu rudern. Er wolle nämlich auch den ausländischen Anbietern dabei helfen, in den USA zu investieren. «Wir wollen das Leben für sie auch schön machen», so Trump. «Sie kommen mit großen Investitionen. In einigen Fällen sind das Investitionen von Regierungen, aber es sind weiterhin Investitionen.»

Es scheint also nicht so, als würde Trump direkt auf Konfrontationskurs mit Emirates, Etihad und Qatar Airways gehen. Zusätzlich versprach Trump «phänomenale» Maßnahmen der Deregulierung und Steuersenkung für die US-Fluglinien. Auch hier wurde er aber nicht konkret.

Delta-Chef macht Druck

Delta-Chef Ed Bastian appellierte in einer Mitteilung im Anschluss an das Treffen an Trumps Versprechen, amerikanische Arbeitsplätze zu schützen. Er sei froh, dass Trump die Luftfahrt «great again» machen wolle, ließ sich der Airline-Chef zitieren. Er freue sich darauf, in den kommenden Jahren 25.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen – allerdings unter der Bedingung, dass ein gerechtes Wettbewerbsumfeld herrsche.