Tumult auf dem Flugfeld
Toumaï Air Tchad kann nicht mehr fliegen - weil es an Kerosin fehlt. Die versetzten Passagiere wehren sich.
Fokker 28-4000 von Toumaï Air Tchad: Am Boden.
Fokker 28-4000 von Toumaï Air Tchad: Am Boden.
Zu den zuverlässigsten und sichersten Fluggesellschaften gehörte sie nie. Und auch nicht zu den größten und modernsten. Ihre Flotte besteht gerade mal aus zwei Fliegern. Die Boeing B737-200 hat bereits annähernd 40 Jahre auf dem Buckel, die Fokker 28-4000 28 Jahre. Dennoch ist Toumaï Air Tchad als nationale Fluggesellschaft des zentralafrikanischen Landes für die Bevölkerung erste Wahl – zumal es gar keine andere Airline mehr im Lande gibt. Regelmäßig fliegt sie ab dem Aéroport International de N’Djaména Städte im Inland an, aber auch die Metropolen in den Nachbarländern.
Doch seit Anfang der Woche ist die Flotte von Toumaï Air Tchad gegroundet. Dies meldet die Nachrichtenagentur Agence Tchadienne de Presse. Die Flüge von Sonntag und Montag nach Bénin, Kamerun, in den Sudan und in die Zentralafrikanische Republik mussten abgesagt werden. Als Grund gab die Fluggesellschaft «Mangel an Treibstoff» an. Damit aber gaben sich die Passagiere nicht zufrieden. Sie zogen am Mittwoch vor den Haupsitz der Airline in der Hauptstadt N’Djaména und demonstrierten dort.
Geld oder Hoffnung
Unternehmenschef Zakaria Idriss Deby Itno reagierte auf den Protest. «Es ist für eine junge Gesellschaft wie Toumaï Air Tchad undenkbar, die Kunden zu enttäuschen» sagte er. Wer sein Geld zurückwolle, bekomme es zurück. Und er fliegen wolle, dem versprach er die Wiederaufnahme des Flugbetriebes für Donnerstag. Dabei hat der Firmenlenker Hilfe von ganz oben. Seine Airline gehört zu 100 Prozent dem Staat Tschad. Und an dessen Spitze steht sein Vater Idriss Déby als Präsident.