Letzte Aktualisierung: um 2:01 Uhr

Wachsender Markt

Teheran will Golf-Drehkreuzen Konkurrenz machen

Kaum fallen die Sanktionen, kündigt der Iran schon ambitionierte Vorhaben an. Teheran soll zum wichtigen Drehkreuz zwischen Ost und West werden – und so Dubai, Abu Dhabi und Doha konkurrieren

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Eine zaghafte Öffnung sieht anders aus. Im Iran will man mit voller Kraft den Luftfahrtmarkt modernisieren – und dabei ganz nebenbei die etablierten Golfanbieter unter Druck setzen. Die Regierung will Irans Hauptstadt Teheran als ernstzunehmendes Drehkreuz zwischen West und Ost positionieren. «Das ist auch historisch gesehen unsere Position gewesen», so Transportminister Abbas Akhouni laut der Nachrichtenagentur Reuters.

Auch Iran-Air-Chef Farhad Parvaresh erklärt, dass er die Relevanz seiner Fluggesellschaft wieder erhöhen will. «Wir waren in der Region und auch weltweit einmal sehr wichtig. Das wollen wir wieder erreichen», so der Manager. Helfen dürften dabei Dutzende Flieger, die der Iran gerade beim europäischen Flugzeugbauer Airbus bestellt hat. Es ist unklar, wie viele Flugzeuge davon wirklich an Iran Air gehen, doch die Fluggesellschaft dürfte als Nationalairline für den Staat Priorität haben.

Airbus A380 könnten dem Iran helfen

Ein weiterer Hinweis darauf, dass Iran es mit den ambitionierten Plänen ernst meint, ist die Bestellung von Iran Air von insgesamt 12 Airbus A380. Die Superjumbos sind wichtig, um möglichst viele Passagiere an sein Drehkreuz zu bringen und von dort aus weiter zu verteilen. Die internationale Luftfahrtorganisation Iata glaubt an das Wachstum der iranischen Luftfahrt. Von heute rund 12 Millionen Passagieren soll diese bis 2034 auf 44 Millionen anwachsen.

Doch um es wirklich zum wichtigen Drehkreuz zu bringen, gibt es im Iran noch viel zu tun – vor allem was die Infrastruktur betrifft. Aber daran arbeitet man schon. Die Organisation Iran Airports & Aviation Development Forum will das Problem angehen. Wie deren Chef H.E. Ali Reza Jahangirian kürzlich gegenüber iranischen Medien verkündete, sollen 27 Flughäfen eine Rundumerneuerung erhalten. So soll etwa der Imam Khomeini Airport in Teheran seine Kapazität von 6 Millionen Passagieren jährlich auf 20 Millionen steigern. Möglich soll das dank eines neuen Terminals sein, das schon in fünf Jahren fertig sein soll.