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Wirbel um Flug von Bangkok Airways

Schossen kambodschanische Soldaten auf eine thailändische Passagiermaschine? Die Länder senden verwirrende Signale.

Nun herrscht Verwirrung total. «Vielleicht gab es Schüsse, vielleicht gab es keine. Wir müssen das jetzt herausfinden», sagte der thailändische Armeechef Prayuth Chan-ocha gemäß der Zeitung The Nation am Donnerstag. Nun werde eine bilaterale Untersuchungskommission eingesetzt, um den Vorfall an der Grenze zu untersuchen. Zuvor hatte der kambodschanische Oberst Seng Phearin Gerüchte bestätigt, wonach seine Truppen auf eine Passagiermaschine von Bangkok Airways geschossen haben sollen. «Es war so dunkel. Wir konnten nicht sehen, was für eine Art Flugzeug es war. Aber es kreiste mehrmals und dann feuerten unsere Soldaten 18 Schüsse ab. Die verfehlten den Flieger jedoch, weil er sehr hoch flog», sagte er gemäß der Zeitung The Bangkok Post. Man habe den Flieger für ein Spionageflugzeug gehalten. Auch die thailändische Armee hatte die Schüsse zuerst bestätigt.

Nachdem sich die Gerüchte über die Schießerei immer weiter verbreiteten, klang es dann aber plötzlich ganz anders. Thailands Premierministerin Yingluck Shinawatra erklärte am Freitag öffentlich, es habe keine Schüsse auf das Passagierflugzeug gegeben. Und auch die Armee und kambodschanische Behörden hätten den Vorfall dementiert. Bangkok Airways habe ebenfalls nichts von Schüssen mitbekommen und auch keinen Schaden am Flieger bemerkt, so Shinawatra weiter. Die Fluggesellschaft fliegt täglich mehrmals mit ATR72 und Airbus A320 von der thailändischen Hauptstadt aus den kambodschanischen Flughafen Siem Reap an. Einer der Flüge soll nun letzte Woche im Grenzgebiet zwischen den beiden Ländern im Zentrum des Vorfalls gestanden haben. Am Abend soll schlechtes Wetter geherrscht haben.

Umstrittenes Grenzgebiet

Die Lösung des Rätsels um die nächtlichen Schüsse könnte in der Politik liegen. Zwischen Kambodscha und Thailand kommt es immer wieder zu Scharmützeln. Dabei geht es um den Tempel Preah Vihear oder Khao Phra Viharn, wie in die Thais nennen. Er steht auf der Grenze zwischen den Ländern. Beide beanspruchen das Monument aus dem 11. Jahrhundert für sich. Ein internationales Gericht sprach ihn 1962 zwar Kambodscha zu, doch es äußerte sich nicht über das Land in der Umgebung. Und um das wird denn auch nun gestritten. In beiden Ländern wird der Tempel auch von Nationalisten für politische Zwecke eingesetzt. In den letzten Wochen hat sich die Lage indes beruhigt. Insofern ist beiden Ländern daran gelegen, jegliche Eskalation zu vermeiden.