Übernahme
Ryanair will Mehrheit von Alitalia
Die irische Billigfluggesellschaft hat schon länger Interesse an Alitalia angemeldet. Doch Ryanair stellt ganz konkrete Bedingungen.
Boeing 777 von Alitalia im Hangar: Die Langstrecken machen die Airline interessant.
Boeing 777 von Alitalia im Hangar: Die Langstrecken machen die Airline interessant.
49 Prozent wie die jetzige Großaktionärin Etihad Airways? Damit gibt sich Michael O’Leary nicht zufrieden. Der Chef von Ryanair will eine Mehrheit. Nur dann ist er bereit, Alitalia zu kaufen, wie er dieser Tage der Nachrichtenagentur Ansa erklärte.
Die irische Billigfluggesellschaft hat schon früh Interesse an Alitalia angemeldet. Bisher aber war immer nur die Rede davon, dass Ryanair daran interessiert sei, als Zubringer für Alitalias Langstrecken zu dienen. Nun aber geht es um mehr. Doch wie O’Leary erklärt, müssten «bedeutende Veränderungen» vorgenommen werden, damit Ryanair auch wirklich Ja sagt.
Deutlich weniger Stellen
So verlangt O’Leary, dass Alitalia die Vereinbarung mit Air France-KLM auflöst, welche die Italiener daran hindere, mehr neue Langstreckenverbindungen aufzunehmen. Auch die teueren Verträge mit dem Römer Flughafenbetreiber Aeroporti di Roma müssten gekündigt werden. Zudem verlangt der Ryanair-Chef einen Stellenabbau. Alitalia habe letztes Jahr 24 Millionen Passagiere befördert und zähle 14.000 Angestellte, seine Fluggesellschaft komme auf 120 Millionen und 12.000.
Derzeit prüfen 15 auserwählte Interessenten die Bücher von Alitalia. Darunter sind gemäß italienischen Medienberichten auch Delta Airlines, IAG und Lufthansa. Öffentlich interessiert gezeigt hat sich bereits Easyjet. Bis zum 21. Juli müssen sie ein nicht-bindendes Angebot abgeben.