Beschwerde bei EU-Kommission
Ryanair sieht Komplott bei Air-Berlin-Rettung
Die Billigairline glaubt, die Pleite bei Air Berlin sei künstlich herbeigeführt worden um Lufthansa zu stärken. Deshalb klagt Ryanair in Berlin und Brüssel.
Boeing 737 von Ryanair: Die Airline will sich beschweren.
Boeing 737 von Ryanair: Die Airline will sich beschweren.
Die Iren sahen schon den Wet-Lease-Vertrag zwischen Lufthansa und Air Berlin nicht gerne. Man werde eine formelle Beschwerde beim Bundeskartellamt gegen die Zusammenarbeit einlegen, hieß es bei der Bekanntgabe des Deals. Nun protestiert Ryanair gegen die Rettung von Air Berlin im Rahmen des Insolvenzverfahrens, beziehungsweise gegen das, was die Billigairline einen «Komplott» nennt.
Ryanair habe am Dienstag (15. August) Beschwerde beim deutschen Bundeskartellamt und bei der EU-Wettbewerbskommission eingereicht. Kern sei der «offensichtliche Komplott zwischen der deutschen Regierung, Lufthansa und Air Berlin.». Die zweitgrößte Fluggesellschaft werde «unter Ausschluss der größten Wettbewerber zerstückelt». Damit würden sowohl die Wettbewerbsregeln der EU als auch die Bestimmungen zu staatlichen Beihilfen ignoriert.
Umverteilung von Marktanteilen
Ryanair beklagt vor allem das «Ausmaß der Umverteilung von Marktanteilen und daraus resultierenden Implikationen für den Europäischen Mark». Darum sei es dringend, dass die Europäische Kommission «unverzüglich und entschieden» handle. Damit nicht genug: «Diese künstlich erzeugte Insolvenz ist offensichtlich aufgesetzt worden, damit Lufthansa eine schuldenfreie Air Berlin übernehmen kann.»