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Nachfolger für Dobrolet

Russland plant neue Krim-Airline

Nach dem Aus für Dobrolet wegen EU-Sanktionen prüft Moskau die Schaffung einer neuen Airline. Sie soll nur auf die Krim fliegen – mit russischen Fliegern.

Die Pläne Moskaus scheinen bereits weit fortgeschritten zu sein. Auf Twitter meldete Russlands Vize-Premier Dmitri Rogosin am Mittwochmorgen (13. August), auf der Tagesordnung der Regierung stehe die Gründung einer Fluggesellschaft für regelmäßige Flüge auf die Krim. Sie solle dafür nur russische Flugzeuge benutzen.

Die Regierung von Wladimir Putin versucht die im März annektierte Krim mit allen Mitteln schnell in Russland zu verankern. Ein Werkzeug dazu war die Aeroflot-Tochter Dobrolet. Die Billigairline bot seit ihrem Start im Juni ausschließlich Flüge nach Simferopol auf der Krim an. Das störte die EU.

In Frage kommt der Sukhoi Superjet

Brüssel setzte deshalb die Fluglinie auf ihre Sanktionsliste. In der Folge musste die Leasingfirma ihre an Dobrolet vermieteten Boeing 737 zurückverlangen. Eine neue Fluggesellschaft soll diese Maßnahme der EU nun unnütz machen. Sie könne schon Ende der Sommersaison starten, so die Regierung.

Welche Flugzeuge aus russischer Produktion die neue Krim-Airline verwenden soll, sagte Rogosin nicht. In Frage kommt aber sicher der Sukhoi Superjet Von diesem Modell besitzt auch Dobrolet noch immer ein Exemplar.

Neues Leben für die Iljuschin Il-114?

Zugleich gab Rogosin am Mittwoch bekannt, dass man nach Möglichkeiten suche, die Produktion von russischen Regionalflugzeugen allgemein hochzufahren. Er nannte dabei insbesondere die Iljuschin Il-114. Von der Turbopropmaschine für sechzig Passagiere wurden seit 1990 nur gerade 14 Stück gebaut.

Schon länger versuchte Moskau einen neuen Regionalflieger aus eigener Produktion zu entwickeln. Doch so richtig vom Fleck kam das Projekt bislang nicht. Von der einmal angekündigten Mven Expedition hörte man nie mehr etwas. Die Erweckung der Il-114 aus dem Koma könnte daher die schnellste Lösung sein.