Moskau erhöht Ticket-Subventionen
In Sibirien gibt es Regionen, die man nur per Jet erreicht. Nun will Moskau das Fliegen für die dortigen Bewohner billiger machen.
Zusammenfluss der beiden Arme des Jenissei bei Kysyl: hierher gelangt man nur per Flugzeug.
Zusammenfluss der beiden Arme des Jenissei bei Kysyl: hierher gelangt man nur per Flugzeug.
«Wissen Sie Herr Putin», sagte Sergei Iwanow im Juni vor zwei Jahren bei einer Sitzung mit dem russischen Ministerpräsidenten. «Es ist genauso wie in diesem Lied ‹Man kommt dorthin nur mit dem Flugzeug›», sagte der Stellvertretende Ministerpräsident. Er bezog sich damit auf ein Zeile des Chansons des Sowjetsängers Lew Barschakow aus den Sechzigerjahren. Es gebe in Russland Regionen, die man nur aus der Luft erreiche. Und für sie müsse man etwas tun. Iwanow nannte als Beispiel die Stadt Norilsk, die 300 Kilometer nördlich des Polarkreises liegt und 2900 Kilometer von Moskau entfernt. Ein andere solche Stadt ist Zysyl in der Region Tuwa.
Die Folge war ein Programm, mit dem alleine 2009 rund 100’000 russische Bürger mit Wohnsitz in Sibirien während drei Monaten verbilligte Flugtickets ersteigern konnten. Das Transportministerium stellte zwischen 2008 und 2010 rund 7,5 Milliarden Rubel (rund 175 Millionen Euro/215 Millionen Franken) bereit, um den Einwohnern in entlegenen Regionen des Landes Flüge in die Zentren im Westen zu ermöglichen. Sie zahlen dann je nach Strecke zwischen 4500 und 12’000 Rubel (100 bis 280 Euro/120 bis 340 Franken).
Dreissig Städte
Dieses Jahr setzte Moskau rund 2,5 Milliarden Rubel für das Programm ein. Dabei werden Flüge von dreißig Städten in Sibirien nach Moskau, St. Petersburg und Sotschi für Bürger im Alter zwischen 23 und 60 Jahren subventioniert. Die Tickets gelten für die waren Monate zwischen April und Oktober und werden direkt von den mitmachenden Airlines ausgestellt – etwa Aeroflot, Transaero, Siberia oder Rossija. Davon profitieren können etwa Bürger von Juschno-Sachalinsk, Wladiwostok, Chabarowsk, Ulan-Ude oder Tschita. Nun will Putin das Programm nochmals ausweiten, wie ein Regierungsvertreter Ende September bekannt gab.