ANA setzt sich durch
Delta blitzt mit Skymark-Rettungsplan ab
Die Gläubiger der japanischen Krisenairline haben entscheiden. Sie wählten den Rettungsplan von All Nippon Airways und nicht den von Delta Air Lines. Das passt auch Airbus.
Die Gläubiger von Skymark haben entschieden, dass die Fluggesellschaft ANA All Nippon Airways den Zuschlag erhält. Sie darf der angeschlagenen japanischen Fluglinie bei der Restrukturierung helfen. «Ich glaube, man hat verstanden, dass wir unseren Plan in effizienter Weise ausführen werden», kommentierte ANA-Manager Toyoyuki Nagamine das Ergebnis der Abstimmung vom Mittwoch (5. August).
Neben ANA hätte auch Delta Air Lines Interesse gehabt, Skymark zu helfen. Sie hätten so ihr Präsenz in Japan stärken können. Für die Amerikaner stimmte immerhin der größte Gläubiger. Die Firma Intrepid Aviation aus dem US-Bundesstaat Connecticut vereint 38,1 Prozent der Schulden auf sich. Sie hatte sich für einen Rettungsplan eingesetzt, dessen Modell Delta erarbeitet hatte. Doch die restlichen Kreditoren ließen sich nicht überzeugen. Auch Airbus war für den ANA-Plan.
Angst vor zu wenig Wettbewerb
Aus reiner Nächstenliebe hilft ANA Skymark freilich nicht. Zwar profitiert auch die angeschlagene Billigairline vom gemeinsamen Aushandeln von Treibstoffdeals und Codeshares. Doch ANA hat es auch auf die 36 Slots abgesehen, welche die drittgrößte japanische Airline am Flughafen Tokio Haneda hält. Von diesen könnte sie durch ein Codeshare-Abkommen profitieren.
Kritiker der ANA-Lösung bemängeln, dass es dadurch noch weniger Wettbewerb in Japan gibt. Japan Airlines und ANA besitzen gemeinsam fast schon ein Duopol. Eigentlich war Skymarks Ziel als Billigairline, die beiden großen mit niedrigen Preisen unter Druck zu setzen. Doch da die Fluglinie nun auch von der Gunst von ANA abhängt, dürfte dieser Druck deutlich geringer ausfallen.