Indische Krisenairline
So will sich Spicejet retten
Die indische Fluglinie steckt in einer tiefen Krise. Doch nun will ein Mitgründer Geld einschießen und das Steuer herumreißen. Die Eckdaten des Planes.
Mitarbeiter von Spicejet: Wieder rosigere Zukunft.
Mitarbeiter von Spicejet: Wieder rosigere Zukunft.
Vergangenen Monat zeigte sich das Ausmaß der Probleme deutlich. Spicejet musste seine Flugzeuge vorübergehend grounden. Denn die indische Fluggesellschaft konnte die Treibstoffrechnungen nicht mehr zahlen. Inzwischen fliegen die Maschinen wieder. Dennoch sah es noch bis vor kurzem danach aus, als würde die Airline bald schon eine zweite Kingfisher. Die indische Airline mit dem Eisvogel-Emblem stellte den Betrieb 2012 ein, nachdem sie einst Nummer zwei im Lande gewesen war.
Nun aber sieht es wieder besser für Spicejet aus. Vergangene Woche übernahm Mitgründer Ajay Singh wieder die Mehrheit der Fluggesellschaft. Die Sun Group von Kalanithi Maran gab die Kontrolle ab. Teil des Deals ist eine Finanzspritze von 15 Milliarden Rupien oder umgerechnet 209 Millionen Euro. Damit sollen die dringlichsten Verbindlichkeiten beglichen werden. «Wir haben eine wachstumsfreundliche Regierung und tiefe Ölpreise», begründete Singh sein Engagement.
Spicejet soll sich wieder auf die großen Städte konzentrieren
Der Unternehmer rechnet offenbar mit der Rückkehr in die schwarzen Zahlen für 2016. Dazu braucht es aber eine Rosskur. Er will die Flotte wieder vereinheitlichen und die 15 Bombardier Q400 verkaufen. Auch soll sich Spicejet wieder auf die Verbindungen zwischen den großen Städten Indiens konzentrieren. Die Airline habe sich zu sehr verzettelt, so Singh-Vertraute gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Dadurch sei sie zu komplex geworden.