Letzte Aktualisierung: um 9:47 Uhr

Neubau des Flughafens

Mexiko City will sechs Pisten

Seit Monaten wird über einen neuen Flughafen in Mexiko City spekuliert. Nun wurden erste Details über den geplanten Mega-Flughafen bekannt.

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Der Benito Juarez International Airport in Mexiko City ist nach dem Flughafen São Paulo Guarulhos der geschäftigste in Lateinamerika. 2013 starteten und landeten knapp 32 Millionen Menschen in der mexikanischen Metropole – das ist laut der Nachrichtenagentur Reuters fünfzig Mal so viel wie eigentlich beim Bau des Flughafens geplant. Seit Jahren wird deshalb über einen neuen Flughafen diskutiert.

Nun gibt es offenbar ganz konkrete Pläne. Im Februar hatte der mexikanische Verkehrsminister Gerardo Ruiz Esparza über einen möglichen Neubau direkt neben dem alten Flughafen gesprochen. Nun verrieten Personen, die mit den Planungen vertraut sind, dass der neue Flughafen etwa 120 Milliarden Peso (6,8 Milliarden Euro) kosten könnte und über sechs Start- und Landebahnen verfügen wird.

Stararchitekt Norman Foster will ihn designen

Gebaut werden soll der neue Riesenairport auf der Texcoco-Seensohle direkt neben dem bisherigen Flughafen. Einige Arbeitsgemeinschaften sollen bereits Designpläne für den neuen Flughafen eingereicht haben, darunter auch der britische Architekt Norman Foster sowie Fernando Romero, Schwiegersohn des mexikanischen Multimilliardärs Carlos Slim. Ein Gewinner soll bereits im Juli verkündet werden. «Das zuständige Architekturbüro wird sowohl das Design und die Bautechnik bereitstellen, als auch den Bau unterstützen», heißt es in einem Regierungspapier, das Reuters vorliegt.

Weder Regierung noch Vertreter des Flughafens wollten den Bericht kommentieren. Allerdings erklärte Carlos Bussey, Ministerialdirektor für Verkehr, bei einer Konferenz in der vergangen Woche, dass derzeit an einer Lösung für den überlasteten Hauptstadtflughafen gearbeitet werde. «In den kommenden Monaten werden die Studien internationaler Teams veröffentlicht, die an möglichen Lösungen gearbeitet haben.»

Firmen mussten Geheimhaltungsvertrag unterzeichnen

Insider erklärten, ein Masterplan sei von der Ingenieursgruppe Arup entwickelt worden. Dieser sehe zunächst vier Start- und Landebahnen und ein Terminal vor. Dieser Teil könnte dann bereist 2018 den Betrieb aufnehmen und etwa 30 Millionen Passagiere abfertigen. Bis 2060 soll der Flughafen auf sechs Pisten und zwei Terminals mit einer Kapazität von bis zu 60 Millionen Passagieren ausgeweitet werden. Ein Zug soll die beiden Terminals miteinander verbinden.

Ein Sprecher für Arup bestätigte, dass das Unternehmen an einem Masterplan arbeite. Derzeit würden sich mexikanische und internationale Architekten um den Zuschlag für das Design bewerben. Teilnehmende Firmen mussten offenbar einen Geheimhaltungsvertrag über zwölf Jahre unterzeichnen. Laut Reuters sind bereits Baufahrzeuge auf dem geplanten Flughafengelände zu sehen.

Der Präsident brachte die Pläne wieder aufs Tapet

Schon Anfang 2000 plante die damalige Regierung einen neuen Flughafen in den umliegenden Bundesstaaten, musste die Pläne aber beerdigen, nachdem die örtlichen Bauern teilweise mit Geiselnahmen gegen den Ausbau protestierten. Im Juni letzten Jahres brachte Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto einen neuen Flughafen erneut ins Spiel – ohne jedoch Details zu nennen.