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A321 Neo LR

Norwegian geht mit A321 Neo auf Langstrecke

Die norwegische Billigairline wandelt eine Bestellung um und wählt neu 30 Airbus A321 Neo LR. Mit dem Flieger mit Spezialreichweite will Norwegian etwa von Europa nach Südamerika oder Asien.

Vor vier Jahren hatte Norwegian Air Shuttle 100 Airbus A320 Neo bestellt. Man brauche die neuen Flugzeuge, um die Flotte zu erneuern und für die weitere Expansion, so Firmenchef Bjørn Kjos damals. Nun wandelt die Billigairline einen Teil der Order um. Sie will neu 30 Airbus A321 Neo LR. Das LR steht für long range, also große Reichweite.

Und genau das will Norwegian nutzen. Mit dem A321 Neo LR – er wird auch A321 LR genannt – will die Fluggesellschaft neue Langstreckenverbindungen anbieten oder bestehende Strecken in der Nebensaison bedienen. Das Flugzeug eigne sich für Verbindungen zwischen kleineren Städten an der US-Ostküste und Europa, zwischen Skandinavien und Teilen Asiens oder auch zwischen Europa und Südamerika. Norwegian wird die Maschinen mit einer Klasse ausrüsten, die rund 220 Passagiere fasst.

Von Lissabon nach Fortaleza

Der A321 Neo LR ist eine Spezialvariante des A321 Neo. Er verfügt über drei Zusatztanks, welche die Reichweite des Flugzeuges deutlich erhöhen. Statt 5950 kann er 7220 Kilometer weit fliegen. Das reicht beispielsweise für einen Direktflug von Frankfurt nach Chicago.

Die Norweger sind nicht die ersten, die das Konzept von Langstreckenflügen mit Ein-Gang-Fliegern umsetzen wollen. Für die Nebensaison überlegt sich auch die südamerikanische Latam, kleinere Flieger auf Europa-Strecken einzusetzen. Konkret denkt sie an Airbus A320 Neo und A321 Neo. Von Fortaleza aus nach Lissabon etwa sind es 5600 Kilometer. Die Reichweite des rundum erneuerten A320 beträgt 6100 Kilometer. In der LR-Version ist sie nochmals deutlich höher. Machbar ist das also.

Gegen die Boeing 757

Der A321 Neo LR liegt bei der Reichweite auf Augenhöhe mit der Boeing 757. Aber er soll tiefere Kosten vorweisen. Ein durchschnittlicher Flug werde mit dem neuen Jet 27 Prozent billiger, die Kosten pro Sitz würden 24 Prozent tiefer ausfallen, so Airbus.Die Europäer hoffen deshalb, viele bisherige 757-Nutzer für sich gewinnen zu können.

Nachdem Boeing zuerst keine Nachfolgerin für die 757 bauen wollte, hat der Konzern inzwischen angekündigt, noch dieses Jahr einen neuen Jet zu lancieren. Das so genannte Middle-oft-the-Market-Modell soll allerdings etwas größer sein. Die Größe soll zwischen der Boeing 757 und 767 liegen.