Niki-Jet in Wien schwer beschädigt
Wegen eines technischen Defekts hob die Fluggastbrücke einen Airbus stark in die Höhe. Beim Zurückfallen gab es Verletzte.
A320 von Fly Niki: Hochgerissen und runtergeplumpst.
A320 von Fly Niki: Hochgerissen und runtergeplumpst.
Es war das endgültige Ende des Urlaubs in Andalusien. Die Passagiere von Fly-Niki-Flug HG2715 aus Malaga waren am Sonntagnachmittag um zirka 15 Uhr (6. Mai) bereits in Wien-Schwechat gelandet, der Airbus A321 hatte eben an Gate C41 angedockt. Erste Passagiere hatten den Jet bereits verlassen, als sich die Fluggastbrücke plötzlich um rund eineinhalb Meter hob. Das hatte spürbare Folgen. Sie verhedderte sich in der Flugzeugtür und riss auch den ganzen Flieger um rund zwanzig Zentimeter in die Höhe. Danach stürzte er wieder mit ganzer Wucht zu Boden. Zum Zeitpunkt des Vorfalls befanden sich noch sehr viele Reisende im Innern, wie Augenzeugen berichten. «Wer sich halten konnte, der hatte Glück. Alle anderen fielen durcheinander, erklärte ein Passagier gegenüber der Zeitung Kurier. «Das schaute verheerend aus.»
Auslöser des Vorfalls war offenbar ein technischer Defekt. Ein Sensor, der das Hochfahren des Greifarms der Fluggastbrücke automatisch stoppen sollte, sei ausgefallen, erklärte ein Sprecher des Flughafens. Beim unsanften Sturz des Jets stürzte eine 76-jährige Passagierin. Sie brach sich dabei das Steißbein. Laut ihrem Mann wurde sie erst 40 Minuten nach dem Vorfall erstmals von einem Sanitäter gefragt, ob sie verletzt sei. Das Ehepaar will nun die Forderung von Schadenersatz prüfen. Gemäß dem Kurier soll eine weitere Reisende ebenfalls leicht verletzt worden sein. «Wir bedauern sehr, dass das solche Folgen gehabt hat», erklärte der Flughafensprecher.
Flugzeug schwer beschädigt
Nicht nur Reisende litten. Auch Fly Niki muss einen Schaden beklagen. Das Flugzeug wurde beim Zwischenfall stark beschädigt. Wie hoch der ist, steht noch nicht fest. «Das Flugzeug fehlt uns natürlich im operativen Betrieb. Wir versuchen jetzt innerhalb der Air-Berlin-Gruppe für Ersatz zu sorgen» erklärte ein Sprecher der österreichischen Fluglinie gegenüber dem Fachportal Austrian Wings. Bis am Dienstagnachmittag war der Jet noch immer außer Betrieb.