Nigeria-Crash: Flieger unversichert
Bei einem Absturz einer Embraer in Nigeria kamen 15 Menschen ums Leben. Offenbar war die Maschine nicht versichert. Die Airline darf vorerst nicht mehr abheben.
Embraer 120 von Associated: Ein solcher Flieger stürzte nach dem Start in Lagos ab.
Embraer 120 von Associated: Ein solcher Flieger stürzte nach dem Start in Lagos ab.
Die Passagiere der Embraer 120 von Associated Aviation waren auf dem Weg zu einer Beerdigung im nigerianischen Akure. Doch dort kamen sie nie an. Die Maschine verunglückte in der vergangenen Woche kurz nach dem Start, 15 Menschen kamen dabei ums Leben, so der aktuelle Stand. Der Sarg mit den sterblichen Überresten von Gouverneur Olusegun Agagu, der beigesetzt werden sollte, war auch an Bord des Fliegers, der als Charter operierte.
Nun werden vorerst gar keine Flugzeuge von Associated Aviation mehr abheben, berichten afrikanische Medien. Die nigerianische Luftfahrtbehörde hat die Fluggesellschaft bis auf weiteres gegroundet. Genaue Gründe nannte man bei den Behörden nicht – man sei gerade dabei, die Flugrekorder auszuwerten, so ein Sprecher laut der Nachrichtenagentur AP.
Eine Versicherung existiert gar nicht
Zwischenzeitlich rückte die Airline in zweifelhaftes Licht. Wie die nigerianische Zeitung Thisday in Folge des Unglücks herausfand, sind einige Flieger der Fluglinie gar nicht versichert. Nigeria Reinsurance, einer der Versicherer, den Associated in den Papieren angegeben hatte, stritt jegliche Geschäftsbeziehungen mit der Fluggesellschaft ab. Eine andere Versicherung, die in den Unterlagen angegeben war, existiert noch nicht einmal.
Nigerias Luftfahrt leidet unter einer maroden Infrastruktur und mangelhafter Sicherheit. Erst im letzten Jahr stürzten innerhalb von zwei Tagen zwei nigerianische Maschinen ab – eine davon ein Passagierjet von Dana Air, der in eine Wohnsiedlung stürzte. Mehr als 150 Menschen kamen an jenem Wochenende ums Leben.