Letzte Aktualisierung: um 21:42 Uhr

Neue Airbus für Nepal Airlines

Die klamme Fluggesellschaft des Himalaya-Staates kann endlich ihre Flotte von uralten Boeing B757 erneuern. Sie ordert zwei A320.

Es läuft schon lange nicht mehr gut für Nepal Airlines. Seit der Liberalisierung des Luftfahrtmarktes im gebirgigen Binnenland im Jahr 1992 verlor die Fluggesellschaft das lukrative Monopol auf Inlandsflügen. Und bei den Auslandsstrecken kann die chronisch klamme Fluggesellschaft schon lange nicht mehr mit den ausländischen Anbietern mithalten, die Nepal anfliegen. Mit einer Flotte von zwei in die Jahre gekommenen Boeing B757 sind die Betriebskosten ganz einfach zu hoch, das Komfortniveau für die Passagiere zu tief. Immer wieder mussten die beiden rund 25 Jahre alten Flugzeuge in den vergangenen Jahren zudem für Tage oder auch Wochen am Boden bleiben, weil Ersatzteile oder ganz einfach das Geld für Reparaturen fehlten.

Endgültig lächerlich machte sich die ehemalige Royal Nepal Airlines 2011. 84 Passagiere mussten damals in Hongkong bleiben, weil eine Maus in der Flugzeugkabine herumkrabbelte. Ohne dass der Nager gefangen war, erhielt die Boeing B757-200 keine Starterlaubnis. Wenige Tage zuvor war dieselbe Maschine wegen einer Maus im Passagierraum in Kathmandu festgehalten worden. Die Episode machte weltweit Schlagzeilen.

Vier Ziele im Ausland und Inlandsstrecken

Doch nun zeigt sich ein Silberstreifen am Horizont. Die Nationalairline bestellte zwei fabrikneue Airbus A320 mit Sharklets, wie der Flugzeugbauer am Montag (29. April) bekannt gab. Sie sollen 2015 zur Flotte stoßen. «Als Binnenland ist die Luftfahrt unser Fenster zur Welt. Mit dem A320 können wir vom Wachstum des Tourismus profitieren und unser Streckennetz ausbauen», sagte Nepal-Airlines-Geschäftsführer Madan Kharel. Derzeit fliegt die Fluglinie nach Bangkok, Doha, Hongkong und Kuala Lumpur. Daneben bedient sie mit fünf DHC-6 Twin Ottern diverse Inlandsziele.

Der Kauf war eigentlich schon vor vier Jahren beschlossen, wurde dann aber auf Eis gelegt. Auslöser waren Gerüchte um Fehler im Ausschreibungsverfahren. Am 25. April sprach ein Gericht die ehemaligen Manager von Nepal Airlines aber von allen Vorwürfen frei. Der Weg für den Deal war damit frei.