Krise im Jemen
Yemenia stellt alle Flüge ein
Wegen des Konflikts im Jemen muss die nationale Airline ihren Betrieb einstellen. Dabei ist Yemenia bereits jetzt finanziell angeschlagen.
Airbus A320-200 von Yemenia: Die Flieger bleiben am Boden.
Airbus A320-200 von Yemenia: Die Flieger bleiben am Boden.
Die Mitteilung ist knapp. «Yemenia stellt aus Sicherheitsgründen alle Flüge bis auf weiteres sein», schreibt die Fluggesellschaft auf ihrer Webseite. Kein Wunder. Im Land am Horn der Arabischen Halbinsel herrscht Krieg. Die schiitischen Huthi-Rebellen haben in den vergangenen Monaten große Teile Jemens unter ihre Kontrolle gebracht und die Regierung vertrieben. Inzwischen griffen Nachbarländer ein und bombardierten unter Führung Saudi-Arabiens die Huthi. Für Yemenia ist es in dieser Situation schlicht unmöglich, zu operieren.
Das Zwangs-Grounding kommt für die jemenitische Nationalairline in einem denkbar schlechten Moment. Denn sie befindet sich gerade in einem Streit mit Saudi Arabien. Das Königreich besitzt 49 Prozent der Aktien der Fluglinie, während die Regierung des Jemens 51 Prozent hält. Das Nachbarland fordert nun 800 Milllionen Dollar von Yemenia. So hoch seien die Ausstände der Airline gegenüber Saudi Arabien, berichtet das Nachrichtenportal National Yemen.
Yemenia schon jetzt angeschlagen
Offenbar machte Saudi Arabien die Forderung erst geltend, als die Huthi die Macht im Jemen übernahmen. Die neuen Machthaber verlangten von Yemenia umgehend, eine Kooperation mit der iranischen Mahan Air einzugehen. Das gefiel den Saudis nicht. Für die jemenitische Fluglinie ist die Forderung lebensbedrohend. Gemäß National Yemen kann sie schon jetzt nicht mehr alle Ausgaben decken, geschweige denn Investitionen tätigen.