Finanzspritze
Monarch Airlines rettet sich im letzten Moment
Nur wenige Stunden vor Ablauf des Ultimatums konnte die britische Fluggesellschaft sich eine Finanzspritze sichern. Damit kann Monarch Airlines zumindest ein weiteres Jahr ihr Überleben sichern.
Flieger von Monarch: Die Airline lebt ein weiteres Jahr.
Flieger von Monarch: Die Airline lebt ein weiteres Jahr.
Eines muss man Monarch Airlines lassen: Die britische Fluggesellschaft versteht es – wohl ziemlich unabsichtlich – bis zum Schluss spannen zu machen. Eigentlich wäre ihre Air Travel Organiser’s Licence ATOL – also die Betriebserlaubnis für Pauschalangebote – am 30. September um 23:59 Uhr abgelaufen. Doch dann erhielt Monarch noch einmal 12 Tage Zeit, wie die Zivilluftfahrtbehörde Großbritanniens nur vier Stunden vor Ablauf der Frist mitgeteilt hatte.
Erst wenige Stunden vor Ablauf der erneuten Deadline wurde klar: Monarch erhält eine ATOL für zwölf weitere Monate. Das Problem bei der Erneuerung der Lizenz war von Anfang an: Die Behörde hatte Zweifel an der Finanzkraft der Fluglinie. Überzeugt hat sie nun, dass Monarch Airlines sich vom Eigner Greybull Capital eine Finanzspritze von 165 Millionen Pfund sichern konnte. Es ist das größte Investment, das die Airline in den 58 Jahren ihres Bestehens erfährt, teilt sie mit.
Deal mit Boeing angepasst
Zusätzlich dazu gelang es Monarch, den 2014 vereinbarten Kauf von 30 Boeing 737 Max neu zu verhandeln. Neu verpflichtet die Airline sich, die Flieger 2018 zwar zu kaufen, sie aber gleich an Boeing zurückzuverkaufen um sie dann vom Flugzeugbauer wieder zu leasen. Auch das entlastet Monarch finanziell. Was mit den zusätzlichen 15 Optionen geschieht, welche die Fluglinie sich auf die 737 Max sicherte, ist nicht klar. Die Umwandlung des Deals mit Boeing soll bei der Entscheidung für die neue Betriebslizenz eine entscheidende Rolle gespielt haben, berichten britische Medien.
Auch wenn Monarchs Zukunft nun für zwölf weitere Monate gesichert ist – wirklich gut steht es um die Airline nicht. Die aktuelle Finanzspritze ist die vierte, die Eignerin Greybull und die Vorbesitzer innerhalb der vergangenen fünf Jahre einschießen mussten. Die Fluggesellschaft hat es bisher nicht geschafft, sich angesichts der herausfordernden wirtschaftlichen Lage in Großbritannien und der steigenden Konkurrenz durch Billigflieger im britischen Markt richtig zu positionieren.
Alles-Inklusive-Deals sind im Trend
Monarch-Chef Andrew Swaffield gibt sich dennoch zuversichtlich. Zwar habe man gespürt, dass aufgrund herumgeisternder Pleitegerüchte um Monarch die Buchungen zurück gegangen seien. Doch man sei zuversichtlich, dass sich das wieder ändere. Gerade jetzt würden viele Urlauber auf Alles-Inklusive-Deals zurückgreifen, wie man sie mit Monarch eben buchen könne.