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Bald Testflüge

Mit diesen Flügeln will Airbus sparen

Airbus arbeitet am Flügel der Zukunft und erforscht dazu turbulenzarme Tragflächen. Ein umgebauter A340 soll noch im September zu Testflügen abheben.

21 europäische Firmen und Institutionen arbeiten unter der Führung von Airbus an einem Flugzeugflügel, der den Treibstoffverbrauch senkt. Das Projekt Blade (Breakthrough Laminar Aircraft Demonstrator in Europe) startete im Jahr 2008 im Rahmen des EU-Forschungsprogrammes Clean Sky und steht nun unmittelbar vor den ersten Testflügen.

Dazu hat Airbus im südfranzösischen Tarbes den A340-Prototypen mit der Seriennummer MSN01 umgerüstet: Die äußeren Bereiche der Tragflächen wurden durch neue Exemplare mit Laminarprofil ersetzt. Diese sind so gebaut, dass sie einen geringen Widerstand haben. Sie sind an der Oberseite vollständig glatt, ohne Unebenheiten durch Nieten und Kanten, die winzige Turbulenzen erzeugen könnten. So soll die Strömung turblenzarm (laminar) über den Flügel streichen und der Kraftstoffverbrauch des Flugzeuges soll sinken.

Start noch im September

Eines der Laminarflügelteile am A340-Testflieger stammt vom schwedischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern Saab und besteht aus zwei karbonfaserverstärkten Kunststoffteilen. An der anderen Tragfläche kommt ein Konzept des britischen Unternehmens GKN Aerospace zum Einsatz, das ebenfalls auf carbonfaserverstärkten Kunststoff setzt, dazu aber auf eine metallische Vorderkante.

Nachdem der umgebaute A340 schon Tests am Boden absolviert hat, wollen Airbus und Partner nun herausfinden, ob er sich auch in der Luft bewährt. Geplant sind zwei Testflugphasen: Eine soll noch im September beginnen, die zweite dann im Jahr 2018. Insgesamt sind rund 150 Flugstunden geplant.

5 Prozent weniger Treibstoff

Die große Frage dabei lautet: Sind Laminarflügel, die schon bei Segelflugzeugen im Einsatz sind, bald auch reif für den Einsatz an den viel schnelleren und größeren Passagierjets? Falls ja, könnte sich die Entwicklung von entsprechenden Serienmodellen rentieren. Denn Airbus erwartet, dass sich durch die trubulenzarmen Tragflächen der Luftwiderstand bei einem Kurzstreckenflugzeug um bis zu 8 Prozent verringern lässt, der Treibstoffverbrauch um bis zu 5 Prozent.