MH370: Piloten-Häuser durchsucht
Ein krimineller Hintergrund beim Verschwinden von Flug MH370 wird immer wahrscheinlicher. Nun haben Polizisten die Häuser der Piloten durchsucht.
Sandburg an einem Strand in Malaysia: Hoffen auf das Wunder.
Sandburg an einem Strand in Malaysia: Hoffen auf das Wunder.
Bereits in der vergangenen Woche nahmen die internationalen Medien die Cockpit-Crew von Flug MH370 unter die Lupe. Der Kopilot, so hieß es, sei ein Playboy, nehme Damenbesuch mit ins Cockpit und rauche dort auch gelegentlich. Doch der Verdacht versandete mit der Zeit. Wie die Nachrichtenagentur Reuters nun berichtet, liegt der Fokus der Ermittlungen auf den Pilot und seinen Kopiloten.
Die malaysische Polizei durchsuchte am Samstagnachmittag (Ortszeit) das Haus des 53-jährigen Kapitäns Zaharie Ahmad Shah. Auch das Heim des 27-jährigen Kopiloten Fariq Abdul Hamid wurde durchforstet. Über konkrete Ergebnisse der Durchsuchung wurde bislang nicht informiert. Offenbar will die Polizei Erkenntnisse über Reisen der beiden gewinnen, aber auch über politische und religiöse Ansichten. Auch ihr Umfeld wird überprüft.
Suchtrupps umgeleitet
Daneben werden auch die Passagierlisten nochmals genauer unter die Lupe genommen. Die Schritte folgten kurz nach einer Pressekonferenz der Regierung. In der wurde klar, dass sich die Hinweise auf Sabotage an der Boeing 777 von Flug MH370 verdichten. Malaysias Ministerpräsident Najib Razak erklärte, es seit ziemlich wahrscheinlich, dass jemand an Bord der Maschine die Kommunikationsgeräte absichtlich abgeschaltet habe. Dann habe der Flieger tatsächlich absichtlich gedreht und eine Route Richtung Nordwesten aufgenommen.
Man werde die Suchtrupps nun dementsprechend an anderen Orten einsetzen, heißt es weiter. Länder, die im neuen Suchgebiet liegen, habe man informiert, damit sie sich gegebenenfalls an der Suche beteiligen. 14 Nationen, 43 Schiffe und 58 Flugzeuge sind bisher an der riesigen Suchaktion beteiligt.
Noch keine absolute Gewissheit
Doch trotz der neuen Entwicklungen hüten sich die Ermittler, definitive Aussagen zum Schicksal der verschwundenen Boeing 777 zu machen. Chefermittler Azharuddin Abdul Rahman erklärte gegenüber der britischen Zeitung The Telegraph, dass eine Entführung «nur eine von zahlreichem Möglichkeiten» sei, die man untersuche. Dass das Flugzeug bei einer Entführung nun irgendwo sicher gelandet ist, scheint indes unwahrscheinlich. Eher möglich sei, dass es abstürzte, nachdem der Treibstoff ausgegegangen ist.
Sehen Sie hier noch einmal die Pressekonferenz der malaysischen Regierung: