Großes Interesse an TAP
Lufthansa, Emirates und Iberia mit British Airways winkten ab: Doch die Regierung glaubt an eine erfolgreiche Privatisierung.
Flieger vo TAP: Viele Interessenten.
Flieger vo TAP: Viele Interessenten.
Am Freitag (25. Mai) war der teilweise Streik der Fluglosten bei TAP das große Thema. 35 Flüge fielen aus, weil die Mitarbeiter der Navegação Aérea de Portugal unzufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen sind. Doch sonst diskutiert man bei der portugiesischen Fluggesellschaft vor allem über eines: Wer der neue Besitzer sein wird. Bekannt sind allerdings bislang vor allem Absagen. Man habe kein Interesse an einem Kauf der TAP, erklärte Emirates-Vorstand Thierry Antinori nachdem Gerüchte über einen Einstieg der Golfairline auftauchten. Er wünschte den Portugiesen aber viel Glück, denn es sei wichtig «für Portugal eine starke Airline zu haben», sagte er zur Zeitung Jornal de Negocios. Und Lufthansa-Iberien-Chef Stephan Semsch erklärte, dass man eine bewährte Kooperation mit TAP habe und damit sehr zufrieden sei. «Alles andere ist pure Spekulation» sagte er der Nachrichtenagentur Agência Financeira.
Die International Airlines Group IAG – die Dachgesellschaft von British Airways und Iberia – war dagegen an der portugiesischen Nationalairline interessiert. Doch dieses Interesse habe deutlich nachgelassen, erklärte ihre Vorstandsvorsitzende Willy Walsh letzte Woche gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. Das liege am schleppenden Privatisierungsprozess, aber auch an der kürzlichen Übernahme von BMI. Das bringe Vorteile an der Basis in Heathrow und erlaube mehr Flüge nach Lateinamerika.
«Bedeutende Nachfrage»
Trotzdem ist die Regierung nach wie vor zuversichtlich, die Privatisierung bis Ende Jahr abzuschließen. Man habe viele Interessensbezeugungen erhalten, sagte Staatssekretärin Maria Luís Albuquerque am Freitag an einer Medienkonferenz. Es werde daher «bedeutende Nachfrage» geben, meinte sie weiter.