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Kuban Airlines am Ende

Die russische Fluggesellschaft stellte ihren Betrieb ein. Das Ende brachten finanzielle Probleme und einschneidende neue Vorschriften der Regierung in Moskau.

Sein Vermögen wird auf neun Milliarden Dollar geschätzt. Und doch ließ der russische Aluminium- und Autozar Oleg Wladimirowitsch Deripaska vergangene Woche seine Fluggesellschaft fallen. Man stelle den Betrieb per sofort ein, verkündete am 11. Dezember Kuban Airlines. Gleichzeitig meldete das Unternehmen mit Sitz am Flughafen Paschkowski in Krasnodar beim lokalen Gericht Insolvenz an. Hauptgrund für den harten Schritt sei die «schwierige finanzielle Situation», erklärte es. Insgesamt hätten sich Schulden von mehr als 300 Millionen Dollar angehäuft, berichtet die Wirtschaftszeitung Vedomosti. Die nationale Luftfahrtaufsichtsbehörde Rosawiatsia bestätigt Ausstände bei der Flugsicherung, Kersoinlieferanten und Flughäfen.

Die Probleme zeichneten sich schon eine ganze Weile ab. Anfang November musste Kuban Airlines ihre drei Airbus A319 an die Leasinggeber zurückgeben, weil sie die Raten dafür nicht mehr zahlen konnte. Damit verblieben der Airline noch zwei Boeing B737-500 und eine B737-300. Das aber ist zuwenig. Denn Ende November trat ein Erlass in Kraft, nachdem die Flotte von Fluggesellschaften mindestens acht Flieger stark sein muss, wenn sie Maschinen mit mehr als 55 Plätzen betreibt. Das Management sieht die Schuld am Konkurs deshalb nicht nur bei sich selbst, sondern vor allem auch bei den Behörden. «Wir müssen feststellen, dass die Existenz von regionalen Fluggesellschaften in Russland heute bedroht ist», schreiben sie. Anfang November musterte die Airline ihre elf uralten Yakowlew Yak 42 aus.

Unternehmen mit Tradition

Kuban Airlines wurde 1932 als Tochter von Aeroflot gegründet. 1992 wurde sie privatisiert. 2004 übernahm Deripaska mit seiner Holding Basic Elements die Kontrolle. Erst 2001 noch übernahm das Unternehmen den Billiganbieter Sky Express. Kuban war die 14.-größte Fluggesellschaft Russlands.