Kurzstreckenairline
Investoren haben genug von Intersky
Die österreichische Regionalairline wird schon wieder verkauft. Ein neuer Investor will Intersky ganz übernehmen.
ATR 72 von Intersky: Der Flieger gehört bald neuen Eigentümern.
ATR 72 von Intersky: Der Flieger gehört bald neuen Eigentümern.
Gedacht war es so nicht. Intersky sei kein kurzfristiges Engagement, erklärte Hans Rudolf Wöhrl im Februar 2012, als er zusammen mit seinem Partner Peter Oncken bei der österreichischen Regionalfluglinie einstieg. Man sehe das Unternehmen mit Sitz in Bregenz und Basis am Flughafen Friedrichshafen nicht nur als Beteiligung, sondern als Basis zu Sanierung und zum Aufbau weiterer Fluggesellschaften. Er lobte «die leistungsfähige Technik, die selbstständige Verkaufsorganisation und der sehr professionelle Flugbetrieb».
Doch aus dem Aufbau wird nichts. Nach dreieinhalb Jahren verkaufen Wöhrl und Oncken Intersky bereits wieder. Ein Investor wolle 100 Prozent der Anteile übernehmen, bestätigten die beiden entsprechende Marktgerüchte gegenüber dem Fachportal Austrian Aviation. Ihr Geschäftsmodell sei es ja gerade Airlines zu kaufen und verkaufen. Dem Vernehmen nach ist der interessierte Käufer kein Alteingesessener in der Branche. Noch müssen aber offenbar die letzten Details ausgehandelt werden.
Wöhrl war bei Intersky zuerst skeptisch
Das Ziel ist es freilich, dabei Gewinn zu machen. Das dürfte bei Intersky kaum gelingen. Der Fluglinie geht es nicht gut. 2014 resultierten bei einem Umsatz von 35 Millionen Euro erneut rote Zahlen. Für 2015 war zwar das Überschreiten der Gewinnschwelle geplant. Ob das wirklich machbar ist, ist angesichts der Konkurrenz im Regionalmarkt aber fraglich.
Dabei dachten Wöhrl und Oncken durchaus groß. Im Dezember 2013 kauften sie mit ihrer Beteiligungsfirma Intro auch noch City Jet. Später überlegten sie sich, die beiden Fluglinien zu einer neuen großen Nummer in Europa zu machen. Offenbar stellte sich das aber als viel schwieriger heraus als gedacht. Die beiden Unternehmen blieben selbstständig. Vielleicht hätte Wöhrl ja auch von Anfang an auf sein Bauchgefühl hören müssen. «Es war verdammt schwer, ihn für Intersky und den Regionalverkehr zu begeistern», sagte beim Verkauf die ehemalige Geschäftsführerin Renate Moser über den Investor.