Preisschock in Indien
Indische Fluggesellschaften wie Spicejet oder Jet Airways erhöhten kürzlich ihre Preise auf einen Schlag um bis zu 30 Prozent. Schuld ist ein Monopol.
Maschine von Spicejet: Gepfefferte Preise.
Maschine von Spicejet: Gepfefferte Preise.
Wer letzte Woche von Delhi nach Mumbai reiste, zahlte für den knapp zweistündigen Flug noch 6000 bis 7000 Rupien. Nun muss er rund 10’000 Rupien (rund 113 Euro/ 140 Franken) dafür hinlegen. Auslöser des Preisschocks ist Spicejet. Als erste Fluggesellschaft überraschte sie – die Nummer drei in Indien mit einem Marktanteil von 19,8 Prozent – die indischen Passagiere. Spicejet erhöhte die Preise auf einen Schlag um bis zu 25 Prozent. Konkurrentin Jet Airways (22,5 Prozent Marktanteil, Nummer zwei) will bald nachziehen, so die Zeitung Times of India.
Hinter den massiven Preiserhöhungen steht der hohe Kerosinpreis. Er kletterte in Indien in den letzten drei Monaten um 22 Prozent, wie die Times of India schreibt. Treibstoff war auf dem Subkontinent immer schon massiv teuerer als anderswo. Die Differenz beträgt inzwischen bis zu 65 Prozent. Schuld daran ist die monopolistische Struktur mit drei staatlichen Vertriebsgesellschaften. Hinzu kommen horrende Steuern.
Auch die schwache Rupie belastet
Nun will die Regierung handeln. In einem ersten Schritt wird diskutiert, wenigstens die Verkaufsteuer auf Kerosin um 5 Prozent zu senken. Denn die Verteuerung wiegt für die Fluggesellschaften schwer. Der Treibstoff macht rund drei Fünftel ihrer Kosten aus. Zusätzlich werden sie durch den Schwächeanfall der Rupie belastet. Das macht den Einkauf in Dollar teurer.