Strecken ab Barcelona
IAG will billige Langstreckenflüge anbieten
Im neuen Jahr könnte Europa noch eine weitere Lowcost-Langstreckenairline erhalten. IAG will ab Juni billige Flüge ab Barcelona in die USA, nach Japan und nach Südamerika anbieten.
Planespotter in Barcelona El Prat: Ab Juni kann er ein neues Sujet knipsen.
Planespotter in Barcelona El Prat: Ab Juni kann er ein neues Sujet knipsen.
Während die Konkurrenten in Europa mit Umstrukturierungen kämpfen, blieb es bei International Consolidated Airlines Group IAG lange Zeit erstaunlich still. Doch das könnte sich bald ändern. Chef Willie Walsh kündigte im Gespräch mit der spanischen Zeitung La Vanguardia an, schon im kommenden Jahr Billigflüge auf der Langstrecke anzubieten – ganz so wie es etwa Lufthansa mit Eurowings tut
Das neue Angebot soll laut dem Bericht schon im Juni in Barcelona starten, Buchungen sind ab Februar oder März möglich. IAG, zu der neben British Airways und Iberia auch Vueling und Aer Lingus gehören, will für die neuen Billigflüge zwei Airbus A330 am Flughafen Barcelona El Prat stationieren. Für die «Langstreckenairline der neuen Generation», wie Walsh sie nennt, überlegt sich IAG sogar, eine neue Marke zu schaffen. 250 neue Arbeitsplätze sollen in Barcelona durch den Aufbau des neuen Angebots geschaffen werden, kündigt der Manager an.
Start mit drei bis vier Destinationen
Es könne auch sein, dass die Flüge von British Airways, Iberia oder Aer Lingus angeboten werden. Nur eines sei klar: Die Billigtochter Vueling werde es nicht sein. Die solle sich weiter auf das Angebot von günstigen Europa-Flügen konzentrieren. Vueling, die in Barcelona ihre Basis hat, solle außerdem als Zubringer für die Langstreckenflüge dienen. «Mit zwei Flugzeugen können wir zunächst drei bis vier Zielen anbieten und dann nach und nach ausbauen», so Walsh.
Als mögliche Destinationen des neuen Lowcost-Angebots nennt der Ire Los Angeles, San Francisco, Havanna, Buenos Aires, Santiago de Chile oder Tokio. Laut La Vanguardia ist Tokio die Destination, die von den katalanischen Behörden am liebsten gesehen würde. Walsh hofft außerdem, durch das neue Angebot auch Passagiere aus dem Ausland nach Barcelona zu locken.
Kritik an Air France und Lufthansa
IAG ist nicht die einzige Gruppe, die es auf die billige Langstrecke zieht. Erst kürzlich kündigte Air France-KLM ähnliche Pläne an. IAG-Chef Walsh hatte dafür allerdings keine freundlichen Worte übrig. Beim Investorentag von IAG erklärte er, dass er die Pläne für nicht realisierbar halte, weil es kaum möglich sei, bei dem Projekt der Konkurrenz eine niedrige Kostenbasis zu halten. Dieselbe Kritik übte er im Juni bereits im Interview mit aeroTELEGRAPH über Lufthansas Billigtochter Eurowings.