IAG bleibt dran
Aer Lingus zum Ersten, Zweiten…
IAG um British Airways und Iberia lässt nicht locker. Sie legt eine verbesserte Offerte für Aer Lingus vor. Dieses Mal könnte die Übernahme gelingen.
Werbeballon von Aer Lingus: Zieht bald IAG die Fäden bei den Iren?
Werbeballon von Aer Lingus: Zieht bald IAG die Fäden bei den Iren?
Das erste Mal sagte Sie «Ní féidir liom iarraidh a dhíol». Das zweite Mal sagte sie «Ní féidir liom iarraidh a dhíol». Das dritte Mal könnte die Führung von Aer Lingus sagen: «Ba mhaith liom a dhíol», «Ja, ich will verkaufen». Denn die International Airline Group IAG hat ein neues und drittes Angebot für die irische Fluggesellschaft vorgelegt. Nach 2.30 Euro und 2.40 Euro pro Aktie sollen nun 2.50 Euro geboten worden sein – oder insgesamt 1,34 Milliarden Euro. Das berichtet der TV-Sender Sky News.
Doch warum könnte IAG überhaupt Interesse an Aer Lingus haben? Einerseits besitzen die Iren 24 Slots in London Heathrow. Mit diesen Landerechten könnte der Konzern mit British Airways, Iberia und Vueling seine Position festigen. Andererseits wurde der Flughafen Dublin in den letzten Jahren zu einem wichtigen Drehkreuz für Flüge nach Nordamerika. Aer Lingus stiehlt IAG-Tochter British Airways vor allem Passagiere aus dem Norden Englands und aus Schottland.
Flughafen Dublin lässt sich noch gut ausbauen
Zudem hat Dublin einen großen Vorteil: Der Flughafen kann noch ausgebaut werden. In London ist das schwierig. Und selbst wenn es gelingen würde, dauert es noch Jahre. Und nicht zuletzt schreibt Aer Lingus Gewinne. Gemäß der Zeitung Irish Times ist die Führungsmannschaft von Aer Lingus nun bereit zu verkaufen.
IAG muss aber nicht nur die Führung von Aer Lingus überzeugen. Zum einen wird Ryanair noch ein Wörtchen mitreden. Denn die Billigairline besitzt rund 30 Prozent der irischen Nationalairline. Das Paket muss sie jedoch so oder so irgendwann verkaufen. So verlangen es die Behörden. Und dann muss auch noch die irische Regierung zustimmen. In Irland gibt es gewisse Kreise, die vor einem Ausverkauf der Heimat warnen. Dennoch dürfte der Deal wohl durchgehen.