Haftbefehl gegen Kingfisher-Eigner
Die Lage der Fluglinie wird immer brenzliger. Ein Gericht stellte nun einen Haftbefehl gegen ihren Chef Vijay Mallya und vier weitere Manager aus.
Vijay Mallya: Schecks platzten.
Vijay Mallya: Schecks platzten.
Eigentlich hätten Vertreter von Kingfisher Airlines heute Freitag (12. Oktober) vor einem Gericht in der südindischen Stadt Hyderabad erscheinen sollen. Die lokale Flughafenbetreiberin GMR Hyderabad International Airport Limited klagte die Fluglinie dort wegen Nichtbezahlung von Gebühren über 103 Millionen Rupien (rund 1,5 Millionen Euro/1,8 Millionen Franken) an. Konkret hatte Kingfisher die Schuld für Lande-, Park- und Navigationsgebühren zwar per Schecks beglichen. Doch die waren ungedeckt, wie sich später herausstellte. Zum Gerichtstermin tauchte nun niemand von der Fluggesellschaft auf. Der Richter stellte deshalb umgehend einen Haftbefehl gegen Kingfisher-Eigentümer Vijay Mallya und vier weitere Manager der Airline aus.
Doch so schnell dürfte Mallya nicht festgenommen werden. Denn die Airline kann den Haftbefehl vor Gericht anfechten. Zudem befindet sich der Milliardär und Lebemann gar nicht in Indien, wie lokale Medien unter Berufung auf Kreise um Mallya schreiben.
Grounding erneut verlängert
Eigentlich ist es ein Wunder, dass Kingfisher Airlines noch nicht Insolvenz anmeldete. Letzte Woche erst gaben die Gläubigerbanken umgerechnet rund 8 Millionen Euro aus einem Treuhandkonto frei, damit die Airline überhaupt weiterfliegen konnte. Weitere Kredite lehnten sie aber ab. Kingfisher muss nun bis Ende Oktober einen Rettungsplan präsentieren. Wenige glauben noch daran, denn die Flieger stehen derzeit am Boden. Immer wieder wurde das Datum für die Wiederaufnahme des Betriebs nach hinten verschoben. Heute Freitag wurde nun der 20. Oktober genannt.