Absturz von Metrojet/Kogalymavia
Kopilot: Zustand des A321 «lässt zu wünschen übrig»
Die Behörden gehen beim Absturz des Airbus A321 von Metrojet/Kogalymavia in Ägypten von einem technischen Problem aus. Mehr als Indizien – etwa eine Aussage des Kopiloten – gibt es aber noch nicht.
Das Unglück des Airbus A321 von Metrojet/Kogalymavia in Ägypten hat Folgen. Air France, Emirates, Lufthansa, Thomas Cook und Tui umfliegen ab sofort den Sinai. Sie tun das als reine Sicherheitsmaßnahme. Die islamistische Terrororganisation Isis übernahm am Samstag (31. Oktober) die Verantwortung für den Absturz der russischen Maschine. Nach dem Abschuss von Flug MH17 über der Ostukraine durch eine Boden-Luft-Rakete ist man vorsichtig geworden.
Sehr wahrscheinlich ist ein Abschuss aber nicht. Experten weisen darauf hin, dass die Isis auf dem Sinai mit Hilfe der palästinensischen Terrorgruppe Hamas zwar tatsächlich laufend erstarkt und auch immer besser bewaffnet ist. Ihre stärksten Waffen sind aber bislang Kurzstrecken-Boden-Luft-Lenkwaffensysteme vom Typ SA-18 Grouse. Sie reichen bis maximal 5000 Meter Höhe. Die russische Maschine flog aber auf rund 9500 Metern. «Es gibt keinerlei Indizien, welche die Theorie eines Abschusses stützen würden», sagt der russische Transportminister Maxim Sokolow.
Letzter großer Check im Mai 2014
Die Behörden gehen eher von einem technischen Problem aus. Die Frau des Kopiloten von Unglücksflug 7K9268 erklärte gegenüber dem staatlichen russischen Fernsehsender NTV, ihr Mann habe sich vor dem Abflug bei einer ihrer Töchter über den Zustand des Flugzeuges beklagt. Der ließe «sehr zu wünschen übrig». Konkrete Hinweise auf ein Technikversagen gibt es aber bislang ebenso wenig wie auf andere Ursachen.
Der A321 von Metrojet/Kogalymavia mit der Kennzeichnung EI-ETJ ist 18,5 Jahre alt. Seit seiner Auslieferung flog er 56.000 Stunden und absolvierte 21.000 Flüge. Seinen letzten großen Check absolvierte er im Mai 2014 in Samara, danach gab es kleinere obligatorische Überprüfungen.