«Extrem gefährliche Massnahmen»
Die USA haben neue Sanktionen gegen Iran Air verhängt. Die Fluglinie prangert nun an, dass darunter hauptsächlich Passagiere leiden.
Iran-Air-Jumbo am Flughafen in Mehrabad.
Iran-Air-Jumbo am Flughafen in Mehrabad.
Irans staatliche Fluglinie Iran Air kritisiert die jüngsten Sanktionen, die die US-Regierung gegen die Airline verhängt hat, scharf. Am Donnerstag (23. Juni) hatten die USA bekannt gegeben, dass Iran Air nun auf der «Specially Designated Nationals and Blocked Persons List» der Regierung stehe. Das heisst: Amerikaner oder Menschen, die sich in den USA aufhalten dürfen in keiner Weise Geschäfte mit der Fluglinie machen – wenn sie keine Sondergenehmigung haben.
Der Grund für die US-Sanktionen: Iran Air hat laut US-Regierung – wie auch der Hafenbetreiber Tidewater – der iranischen Regierung geholfen, Raketen und militärische Ausrüstung für die Iranische Revolutionsgarde zu transportieren – teilweise sogar auf kommerziellen Flügen mit Passagieren. Das Finanzministerium der USA begründete die Sanktionen damit, dass das Vorgehen von Iran Air gegen Resolutionen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen verstosse. Heruntergekommene Flotte Iran Air-CEO Farhad Parvaresh kritisierte das Vorgehen der US-Regierung scharf.
Heruntergekommene Flotte
Die Sanktionen würden vor allem die privaten Reisenden treffen, lässt Parvaresh sich auf der Webseite der Airline zitieren. Iran Air fliegt 35 Ziele in Europa und Asien an. Schon jetzt haben die Passagiere, die von oder nach Teheran reisen, unter grossen Verspätungen zu leiden und haben oft lange Aufenthaltszeiten an Zwischenstopps – viele europäische Airports betanken die Jets der staatlichen Airline nicht mehr.
Ausserdem hat die Fluglinie eine der heruntergekommensten Flotten auf der Welt: Seit 1995 verbieten US-Sanktionen den Verkauf von Airbus- oder Being-Fliegern und Ersatzteilen. Aus Sicherheitsgründen hat die Europäische Union daher den meisten Fliegern der Airline den Überflug verwehrt.