Business Class auf Europaflügen
Etihad trimmt Air Berlin und Niki auf Premium
Neuerungen bei Air Berlin und ihrer österreichischen Tochter Niki: Künftig gibt es auf allen Kurz- und Mittelstrecken eine Business Class. Auch für Economy-Passagiere ändert sich etwas.
Business-Lounge von Air Berlin in Düsseldorf: Bald auch für Europa-Reisende zugänglich.
Business-Lounge von Air Berlin in Düsseldorf: Bald auch für Europa-Reisende zugänglich.
Weg vom Billigimage – und zwar so schnell wie möglich. Das ist offenbar die Devise von Air Berlin, um aus der Krise zu kommen. Es ist auch der Wunsch der Investorin Etihad Airways. Die Golfairline investierte in den letzten Jahren viel Geld in die deutsche Beteiligung und sie glaubt offenbar an sie als Zubringerin für die Etihad-Langstrecke. Doch dafür braucht es ein paar Anpassungen.
Wie Air Berlin ankündigt, wird noch in diesem Jahr eine Business Class auf den Flügen innerhalb Deutschlands und Europas eingeführt. Damit biete man «erstmals ein durchgängiges Produkterlebnis auf der Kurz-, Mittel- und Langstrecke», so die Airline in einer Mitteilung.
À la carte Menu
Einchecken können die Business-Gäste am Priority-Schalter, auch an der Sicherheitskontrolle werden sie bevorzugt behandelt. Sie haben zudem Zugang zu Lounges und exklusiven Wartebereichen im Streckennetz und können als erste einsteigen. Im Preis für ein Business-Class-Ticket sind zwei Gepäckstücke bis je 32 Kilogramm sowie zwei Handgepäckstücke bis je 8 Kilogramm enthalten. Die Tickets können kostenlos umgebucht und annulliert werden. Sitzplatzreservierungen sind kostenfrei.
Zunächst gibt es die Business Class nur in der ersten Reihe in jedem Flieger, mit jeweils einem freien Mittelsitz. Das heißt: Pro Flug gibt es nur vier Premium-Plätze. Die Gäste erhalten dann einen Willkommens-Drink und können ein À-la-carte-Menü auswählen.
Später mehr Business-Sitze
Air Berlin schließt jedoch nicht aus, dass man das Angebot noch ausweitet, so eine Sprecherin zu aeroTELEGRAPH. Zunächst wolle man sehen, wie es angenommen werde. Sollte sich die Nachfrage entsprechend entwickeln, dann lasse man sich die Option offen, mehr Plätze pro Flieger anzubieten.
Das neue Angebot gilt nicht nur für Air Berlin: Auch die österreichische Tochterairline Niki bekommt die Europa-Business-Class. «Wir bewegen uns im globalen Verbund mit unseren Airline Partnern», begründet Manager Oliver Lackmann. Man biete den «Fluggästen mit der neuen Europa Business Class erstmals ein durchgängiges Premium Produkt auf allen Strecken an.»
Nichts mehr gratis außer die Schokolade
Bei Air Berlin ändert sich zusätzlich zur neuen Premium-Klasse auch noch etwas in der Economy: Die Airline führt ein Buy-on-Board-Konzept ein. Das heißt: Gratis gibt es nichts mehr – außer die Schokoladenherzen, wie die Sprecherin versichert. Sonst gibt es in Zukunft eine regelmäßig wechselnde Speisekarte mit kleinen und großen Snacks sowie Getränken.
«Mit dem neuen Onboard-Service reagieren wir auf die Bedürfnisse unserer Gäste, die sich flexible Produkte für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel wünschen», lässt sich Air Berlin-Chef Stefan Pichler zitieren. «Wir haben so aber auch die Möglichkeit, Trends schneller umzusetzen und Produkte auch saisonal an Bord anzubieten.»