Letzte Aktualisierung: um 15:16 Uhr

Neustart

Embraer spendiert der Phenom 100 ein Update

Nach schwächelnden Verkäufen überarbeitet Embraer seinen Mini-Jet. Erstkunden der Phenom 100 EV sind ein Geschäftsfluganbieter aus Mexiko und die Pilotenschule von Emirates.

Präsentiert von

Embraer bringt 2017 eine verbesserte Version seines Businessjet-Einsteigermodells auf den Markt. Neben neuen Fluginstrumenten gibt es für die Phenom 100 EV Evolution modifizierte Triebwerke mit mehr Leistung. Die benötigte Startstrecke auf hoch gelegenen Flughäfen wird damit klar verkürzt. Zudem soll mit den neuen Motoren die Zeit für den Steigflug auf die maximale Einsatzhöhe von 12’500 Metern von 33 auf 25 Minuten gesenkt werden.

Für das verbesserte Modell hat der brasilianische Flugzeughersteller bereits zwei Kunden an Land gezogen. Einer von ihnen, der mexikanische Geschäftsfluganbieter Across, dürfte vor allem an den sogenannten Hot-and-High-Fähigkeiten der Evolution interessiert sein. Denn seine Basis im Flughafen Toluca liegt auf 2600 Metern über Meer und stellt damit besondere Ansprüche an die Fluggeräte.

Gutes Trainingsflugzeug

Der zweite Erstkunde ist die Emirates Flight Training Academy, die voraussichtlich in diesem Oktober eröffnet wird. Pilotenschüler werden nach dem Training mit einmotorigen Leichtflugzeugen die Embraer Phenom 100 EV als erstes Düsenflugzeug in ihrer Ausbildung fliegen. Entscheidend für die Wahl seien unter anderem die niedrigen Betriebskosten und die «gutmütigen» Flugeigenschaften gewesen, lässt sich ein Manager von Emirates zitieren.

Tatsächlich gilt schon die Phenom 100 als besonders einfach in der Bedienung. Das Flugzeug kann problemlos von einem einzelnen Piloten geflogen werden und die Zeitschrift Business & Commercial Aviation bezeichnete das Cockpit als «eines der intuitivsten aller bisher produzierten Geschäftsflugzeuge».

Verkäufe eingebrochen

Die Embraer Phenom 100 wurde seit der Markteinführung 2008 fast 350 Mal ausgeliefert. Nach je rund 100 verkauften Exemplaren in den Jahren 2009 und 2010, sind die Bestellungen danach markant zurückgegangen. 2014 wurden nur 19 Stück übergeben, ein Jahr später sogar nur noch zwölf. Laut Medienberichten soll die EV-Version rund 4,5 Millionen Dollar kosten. Sie liegt damit auf einem ähnlichen Preisniveau wie der vergleichbare Honda Jet.