Letzte Aktualisierung: um 12:16 Uhr

Brasilianischer Hersteller

Embraer kündigt Verbesserungen für E2-Jets und E175 an

Der Flugzeugbauer aus Brasilien will bald Verbesserungen für seine Verkehrsflugzeuge vorstellen. Bei der E175-E1 gibt es Änderungen in Cockpit und Kabine.

Südwestlich von London findet vom 22. bis zum 26. Juli die Farnborough Airshow statt. Für die Messe hat sich der brasilianische Flugzeugbauer Embraer viel vorgenommen: Er kündigt Verbesserungen an seinen Verkehrsflugzeugen E190-E2, E195-E2 und E175-E1 an.

So sagte Embraers Marketingchef Rodrigo Silva e Souza dem Magazin Aviation Week, es gehe um bessere Zahlen beim Kraftstoffverbrauch, bessere Performance beim Start und Möglichkeiten für niedrigere Wartungskosten. Auch zur Kabine soll es Neuigkeiten geben.

Verbesserungen bei der Avionik

Für die E175-E1 plante der Hersteller Neuerungen bei Innenausstattung und Konnektivität sowie Verbesserungen bei der Avionik. Gerade die E175-Änderungen sind interessant, da es das einzige Modell in Embraers Portfolio aus der älteren E1-Generation ist.

Der Grund dafür, dass der Hersteller noch nicht auf eine E2-Version der E175 setzen kann, liegt im wichtigsten Markt, den USA, und in den dortigen Scope Clauses. Dabei handelt es sich um Regeln, die Airlines in den Vereinigten Staaten mit Gewerkschaften aushandeln.

Die E175 und die Scope Clauses

Die Regeln sollen den Einsatz von Wet-Lease-Anbietern begrenzen und so das Cockpitpersonal vor Lohndumping schützen. Diese externen Airlines dürfen nur eine bestimmte Anzahl von Jets für ihre großen Kunden betreiben und es gibt Grenzwerte für die Modelle, etwa beim Gewicht, das bei der E175-E2 höher ist als bei der -E1.

So musste Embraer die einzige Order für die geplante E175-E2 im Jahr 2019 aus dem Auftragsbestand streichen. Dass der Konzern nun Verbesserungen für die E1 ankündigt, deutet nicht darauf hin, dass die E2-Version doch bald grünes Licht bekommen könnte.

E2 in den USA bisher erfolglos

Auch bei den geplanten Verbesserungen an E190-E2 und E195-E2 ist ein Blick in die USA interessant. Denn dort verkauft sich zwar die E175-E1 bis heute weiterhin gut, aber noch keine Fluggesellschaft aus den Vereinigten Staaten hat E190-E2 und E195-E2 bestellt, ganz im Gegensatz zum Konkurrenten Airbus A220. Embraer möchte das dringend ändern.