Congo Airways
Die großen Pläne von Kongos Nationalairline
Vor nicht einmal zwei Jahren hob Congo Airways zum ersten Mal ab. Nun will die staatliche Fluggesellschaft ausbauen - und das nicht nur in einem Segment.
Boeing 737-800 von Congo Airways: Die Airline ist auf Expansionskurs.
Boeing 737-800 von Congo Airways: Die Airline ist auf Expansionskurs.
Seit Oktober 2015 hat die Demokratische Republik Kongo wieder eine Nationalairline. Congo Airways startete mit zwei Airbus A320 aus dem ehemaligen Besitz von Alitalia. Im Juni 2016 kamen zwei Bombardier Dash 8 Q400 dazu, von denen eine jedoch innerhalb von kurzer Zeit durch ein Pistenfahrzeug schwer beschädigt wurde und für Monate ausfiel.
Trotzdem baute die Airline ihr Streckennetz aus. Nach den anfänglichen Verbindungen von Kinshasa nach Goma, Lubumbashi, Kindu und Kisangani kamen 2016 Kananga, Mbuji Mayi, Bunia, Mbandaka und Kalemie dazu. Gemena und Bukavu sollen folgen, wie das Fachportal African Aerospace berichtet. Anfang 2017 waren die 320-Flüge dem Bericht zufolge zu etwa 80 Prozent gefüllt. Damit decke man definitiv die Kosten, sagte der stellvertretende Airline-Chef Jerome Maillet. Bei den Q400 verliere man dagegen noch ein wenig Geld.
Internationale Ziele im Visier
Während die Fluggesellschaft im Vorjahr 210.000 Passagiere befördert hatte, sollen es 2017 schon 360.000 sein und fünf Jahre nach dem Start eine Million. Allerdings gibt es auch Verzögerungen. «In unserem Fünfjahresplan hängen wir etwa zwei Quartale hinterher wegen der Verzögerung bei der Genehmigung, auch außerhalb unseres Landes zu fliegen», sagte Maillet. «Das sollte im vergangenen Dezember geschehen, aber jetzt wird es nicht vor Juni oder Juli passieren.»
Grund für die Verspätung ist laut African Aerospace eine ausstehende Prüfung der nationalen Luftfahrtbehörde Agence nationale de l’aviation civile durch die Internationale Zivilluftfahrtorganisation Icao. Bekommt Congo Airways grünes Licht von den Behörden, will sie nach Bujumbura in Burundi, Johannesburg in Südafrika, Luanda in Angola, Douala in Kamerun, Entebbe in Uganda, Libreville in Gabun und Nairobi in Kenia fliegen. Auch soll die Flotte um einen dritten Airbus A320 wachsen, eine Boeing 737-800 ist im April zur Flotte gestoßen.
Ausbau im Frachtbereich
Dabei soll es nicht bleiben. Außerdem will Congo Airways Tochtergesellschaften gründen, die sich auf Abfertigung, Sicherheit und Wartung spezialisieren. Zusätzlich verhandelt sie mit der kenianischen Frachtfluggesellschaft Astral Aviation und Ethiopian Airlines über gemeinsame Cargo-Flüge.